Kann Annie Ben wirklich vergessen? Auch dann, wenn sie ständig an ihn erinnert wird?
Mit Fool in the Rain hat Covert Affairs seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht. Ganz im Ernst: 40 Minuten lang sieht man zu, wie die Handlung der Serie regelrecht die Niagarafälle runtergespült wird. Und dann kommt ganz am Schluss eine Enthüllung wie aus dem Nichts. Das Vorgeplänkel hätte man uns besser erspart. Annies Flashbacks werden dagegen immer reicher an Details und neuen Bildern. Mal sehen, an was sie sich bis zum Finale noch alles erinnern kann…
Wenn die Episode ihrem Titel gerecht werden wollte, so ist dieses Ziel zumindest erreicht. Als Zuschauer fühlt man sich tatsächlich wie ein Fool in the Rain, ein Depp im Regen. Der Plot um die Geschwisterreise zu den Niagarafällen und Annies (Piper Perabo) Blitzeinsatz für den iranischen Flüchtling übertrifft sogar die Gespräche zwischen Joan (Kari Matchett) und Arthur (Peter Gallagher) an Belanglosigkeit.
Alles wird zusätzlich von Pop-Geschluchze und Annies I-can’t-move-on-Blicken überschattet. Wen interessiert es, ob ihre Schwester (Anne Dudek, die hier nach wie vor für eine stupide Rolle verschwendet wird) Eheprobleme hat? Niemanden. Immerhin gönnt man den Zuschauern sowohl Auggie (Christopher Gorham) mit nacktem Oberkörper als auch Liza (Emmanuelle Vaugier) mit nichts als einem Hemd bekleidet.
Da Auggie auf Arthurs Befehl hin der Reporterin Liza falsche Hinweise gibt und sie somit ausnutzt, scheint es zwischen den beiden jedoch beziehungstechnisch vorbei zu sein. Armer Auggie. Aber in der CIA-Bar werden sich bestimmt andere hübsche Frauen herumtreiben. Auf jeden Fall ist Jai (Sendhil Ramamurthy) immer dort – und plötzlich erinnert sich Annie daran, ihn damals auf Sri Lanka mit Ben gesehen zu haben.
Welche Beziehung bestand einst und besteht jetzt zwischen den beiden? Nächste Woche im Finale werden wir es mit Sicherheit erfahren. Am Ende dieser misslungenen Episode jedenfalls verbrennt Annie den Abschiedzettel von Ben. Ein tragisches Move On?