Endlich ist es so weit: das Treffen zwischen Samcro, Sambell und IRA steht kurz bevor. Hat Jax diesmal die richtige Entscheidung getroffen?
Zugegeben: am Anfang der Season hatte man Bedenken, ob das Hinauszögern der Belfast-Reise ein gute Sache ist. Nachdem nun die Hälfte der Staffel vorbeigerauscht ist und wir uns Richtung Ende bewegen, erscheint mir der Zeitpunkt von Sutter & Co. absolut perfekt gewählt, um die Sons in den Flieger zu setzen.
Die dritte Staffel erzählt nicht von Jax’ Rache (noch nicht), sondern vom Weg dorthin; nicht von den Sons in Belfast, sondern von ihrem Weg dorthin. Aus diesem Grund stellen uns die letzten Bilder von Widening Gyre, als die Sons Richtung Flugzeug gehen, so zufrieden: Sutter & Co. haben es geschafft, jedes kleine Problemchen so zu verkomplizieren, dass sich daraus zu jeder Zeit ein eigenständiger Nebenplot entwickeln könnte.
Das Hinauszögern der Reise jedoch versteht sich nicht als Selbstzweck, um alles chaotischer und komplizierter zu gestalten, sondern führt ein ganzes Set neuer Figuren ein und etabliert sie, bevor die fiktionalen Welten von Charming und Belfast aufeinander treffen. Ohne dies hätte man ihre Vorgeschichten nicht glaubwürdig verkaufen können, es gäbe keine Spannung in der Interaktion.
Vielleicht gab es bis jetzt, wie manche Zuschauer und Leser angemerkt haben, sogar zu wenige Belfast-Bilder. Aber die Neugierde ist geweckt worden – das Interesse an den Belfast-Figuren ist da. Deswegen habe ich vorhin gesagt, dass die Autoren den besten Zeitpunkt gewählt haben, um die Figuren und ihre Geschichten zu vermischen – und auch, um die Wahrheit über die Vergangenheit zu erzählen.
Denn was wir vermutet haben, wird in dieser Episode bestätigt: Trinity, Maureens Tochter, ist Jax’ (Charlie Hunnam) Halbschwester. Sogar Gemma (Katey Sagal) hört dies beim Telefonat mit Mo zum ersten Mal, was eine heftige Reaktion auslöst: Sie übergibt sich. Die Frage ist: wird ihr nur wegen Trinity so schlecht – oder wegen der Erkenntnis, dass Jax sich unausweichlich der Wahrheit über John nähert, welche auch immer das sein mag?
SAMCRO wird demnächst eine leidvolle Erfahrung machen: mit der Wahrheit über die “Brüder” aus SAMBELL. Denn wie es scheint, steckt sogar McGee, Präsident des Belfast-Clubs, unter einer Decke mit Jimmy und informiert ihn über die Ankunft von Jax & Co. Die Positionen der Belfast-Schachpartie mit automatischen Gewehren sehen so aus: Jimmy und Kellan Ashby stehen miteinander im Konflikt, wobei Kellan die True IRA vertritt, aber Jimmy die Unterstützung von McGee hat. McGee ist Maureens Mann, aber Maureen (Paula Malcomson) scheint mehr zu ihrem Bruder Kellan zu halten – aus einem einfachen Grund. Sie will ihre Familie retten, genauso wie Fiona, Chibs Frau, die ihre.
Es sieht so aus, als würde sich eine Frauen-Front bilden: Fiona, Gemma und Maureen wollen einfach ihre Kinder beschützen. Gemma? Sie fährt mit nach Belfast! Mit Taras Hilfe flieht sie aus dem Krankenhaus – zu den Klängen von Creedence Clearwater Revivals “Travelin’ Band” – und schließt sich der “Reisegruppe” an. Was mir an Gemmas Flucht nicht gefiel, war der pathetische Versuch Unsers, alle zu stoppen, so dass Gemma ihn „traitor“ nennen musste. Ich verstehe nicht, warum die Autoren diese über zwei Staffeln sorgsam aufgebaute Figur und ihre noch sorgfältiger aufgebaute Beziehung zu Gemma und dem Club so zur Seite schieben und gar fallen lassen.
Tara (Maggie Siff) wiederum schwebt in einer ganz anderen Gefahr. Nachdem ein Mitglied der Grim Bastards hingerichtet wurde, machen sie sich zusammen mit den Sons auf die Suche nach dem Verantwortlichen. Damit der Frieden erhalten bleibt, bietet Alvarez seine Unterstützung an, was auf einer öffentlichen Toilette zu einem Kopfschuss für einen Salazar führt. Der Anführer der Salazars, der sein Abzeichen danach los ist, scheint auf Rache aus zu sein: Wir sehen, wir er Tara beobachtet. Wird, während Jax seinen Erstgeborenen rettet, das zweite ungeborene Kind, von dem er immer noch nichts weiß, in tödliche Gefahr geraten?