Der Titel der neuen Castle-Episode klingt wie ein schlechtes Omen für ABC – vor allem für die Show Dancing With The Stars, die sich weit entfernt hat von den goldenen Quoten vergangener Zeiten. Natürlich ist Dancing With The Stars derzeit nicht absetzungsgefährdet, aber man hört den Schwanengesang bereits in voller Lautstärke… um einen Vergleich zu bemühen, den ich schon bei der neuen Supernatural-Episode benutzt habe. Spekulationen, gewiss – und trotz Anspielungen auf das Reality-Format wird in Castle relativ wenig getanzt.
Allerdings nur im wörtlichen Sinne. Mal eben nebenbei gefragt: Warum produziert AMC nicht auch eine Reality-Show mit dem Titel A Dance with The Dead? Wäre doch ein perfektes Lead-In für The Walking Dead… Genug der Spekulationen und zurück zu den Tanzeinlagen in Castle. Versteckter Natur, versteht sich: Obwohl das Ende der Staffel näher rückt, kommt die Beckett-Castle-Story noch immer nur in kleinen Trippelschritten voran. Aber nur auf den ersten Blick.
Auf den zweiten könnte man auch von kräftigem Aufstampfen inmitten eines feurigen Flamenco sprechen! Den Caskett-Fans sei von Herzen gewünscht, dass man diesem Feuer im Finale die Möglichkeit gibt, sich zu entfachen – und nicht, Cliffhanger-bedingt, zum Feuerlöscher greift. In A Dance with Death, Castle stirbt Odette, eine potentielle Teilnehmerin der Tanz-Show A Night Of Dance.
Obwohl es sich “nur” um einen Fall der Woche handelt, kann man sich wie meistens, so auch in dieser Castle-Episode darauf verlassen, dass die ABC-Serie uns Zuschauer wie ein Torero mit einem roten Tuch umtanzt und zu täuschen versucht. Denn Castle (Nathan Fillion) und Beckett (Stana Katic) scheinen nicht den Mord an der richtigen Frau zu untersuchen. Odette erweist sich als eine Faux-dette (Fringe lässt grüssen!), wie Castle anmerkt. Alexis (Molly Quinn), die wieder Lanie zur Hand geht, hilft entscheidend mit bei der Aufklärung des Falles; hoffentlich involvieren die Autoren sie nun öfters in die Fälle, anstatt sie zu Hause jungen Männern nachtrauern zu lassen.
Trauert Ryan seinen Single-Freiheiten nach? Ihn scheint der (Tanz-)Schuh zu drücken, als er feststellt, dass Frauen nicht mehr mit ihm flirten wollen, da er einen Ehering trägt. So lautet zumindest Espositos Erklärung, dem Ryan daraufhin den Ring für kurze Zeit leiht, um die Hypothese zu testen. Lustigerweise geht der Ring nicht mehr ab! Abgesehen vom Slapstick bildet die Ring-Aktion eine schöne Metapher für die Partnerschaft zwischen den beiden… und für die zwischen Castle und Beckett: Wozu neue Tanzpartner suchen, wenn man schon fündig geworden ist? Dasselbe gilt für Martha, auch wenn die “Partnerin” eine Theaterkritikerin ist, die früher selten gute Worte für Marthas Performances fand.
Um Träume zu erfüllen, braucht es weder die richtigen Tanzschuhe noch die richtige Musik – und noch weniger die Kenntnis der richtigen Schritte. Man braucht einzig und allein den richtigen Partner bzw. die richtige Partnerin…