Nach den dunklen Tönen der letzten Woche kehrt Castle mit einer “leichten”, aber lauten Episode zurück, in der wir viel Drama zu sehen bekommen. “Drama” als dramatische Kunst gemeint: die Kunst, etwas darzustellen, was man nicht ist. Oder vielleicht doch?
Der Fall der Woche dreht sich um einen professionellen Stripper und Ex-Laienschauspieler, der nach seinem letzten Job – als Polizist auf einer Mädchen-Party – tot aufgefunden wird. Was zuerst eine einfache Lösung scheint, erweist sich als Spur, die zur nächsten Spur führt. Die Erzählung gleicht einem Strip: ein Kleidungsstück nach dem anderen muss runter, wie bei einem “richtigen” Strip – so lange, bis die nackte Wahrheit endlich zu sehen ist…
Castle (Nathan Fillion) bekommt mehr nackte Wahrheiten zu sehen, als ihm lieb ist. Denn Kate (Stana Katic) besteht darauf, dass er mit ihr in den Nachtclub geht, wo das Opfer gearbeitet hat. Und dort wird’s heiß – in jedem Sinne. Kurzzeitig dachte ich: was, wenn sie jetzt tatsächlich Nathan Fillion auf die Bühne schicken? Doch im Gegenteil: Er übernimmt die Abkühler-Rolle! Als Kate Beckett unter den Beats von Nellys “Hot in Here” plötzlich von Strippern in Feuerwehr-Uniformen umzingelt wird, greift Castle zum… Feuerlöscher. Man kann nur sagen: Cool it!
In gewohnter Castle-Manier steht der Fall der Woche in Verbindung mit einem Fall aus der Familie Castle. Alexis (Molly Quinn) bereitet sich mit Hilfe von Marta auf ein Casting vor. Doch sie bekommt die Rolle nicht. Vielleicht ist Rollenspiel nicht das Richtige für sie? Bedenken wir: Die letzte Rolle des Schauspielers brachte ihm den Tod. Er war ein Spielzeug in den Händen Anderer.
Wenn schon eine Rolle spielen, dann lieber in der eigenen Inszenierung, legt uns diese Castle-Episode nahe. Vielleicht erinnert sie auch Richard Castle daran, dass das Theaterstück “Beckett” noch geschrieben und gespielt werden muss?
Waiting for Castle…