White Collar: Unfinished Business (2×05)

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Umso geschickter man die Dialoge schreibt, umso mehr die Kunstzitate und Kunstverweise werden, desto weniger Zuschauer bekommt White Collar. Ist das nicht erstaunlich? Dabei ist die Serie um Längen besser als in der ersten Staffel. Vielleicht geschieht in White Collar für die handlungshungrigen Zuschauer der Kabelsender in diesem Sommer auch viel zu wenig. Nach Kates Tod und der sehr langsamen Entwicklung im Music Box-Plot scheinen die Zuschauer wenig Zeit für charmante Dialoge, hervorragende visuelle Umsetzung (abgesehen von Elizabeths Green Screen-Aufnahmen) und exzellentes Schauspiel zu haben. Da kann man nur sagen: Selber schuld!

Vielleicht stört es viele, dass Neal (Matthew Bomer) kein neues „love interest“ bekommt? Dabei gibt es in Neals Leben eine Menge Frauen. Eine davon ist Sara Ellis (Hilarie Burton), die in Unfinished Business auftaucht und schlechte Erinnerungen in Neal erweckt. Sie war damals Zeugin in seinem Prozess und hat gegen ihn ausgesagt. Ihr Job: Für eine große Versicherungsfirma entwendete Objekte wieder zu finden. Ihre Art: Direkt und schmerzvoll. Neal: Nicht begeistert vom Wiedersehen. Mit Episoden wie Unfinished Business bietet White Collar zum wiederholten Mal sehr geschickt die Möglichkeit für Zuschauer, die die Serie nicht kennen oder bisher wenig gesehen haben, einzusteigen.

Nicht nur liefert man durch die Neal-Sara-Konversationen eine Zusammenfassung vergangener Ereignisse, sondern demonstriert, was im Kern der Serie steckt: Neals Charme. Sara: You’re a con man. You smile for a living. Den Wein trinkenden Mozzie nicht zu vergessen: Explain to me why you slicked back your hair? An amateur version of ‘Grease’? I do think you’d make a sublime Danny Zuko. White Collars Episoden sind geschmückt mit One-Linern, die dem Zuschauer immer wieder ein Lächeln abgewinnen können. Man muss sich als Zuschauer bei einer Serie tatsächlich mal fragen, was einem lieber ist: Pflichtsätze, die nur dazu dienen den Plot vorwärts zu treiben oder solche, die an sich ein Genuss sind.

Mit Sara taucht in dieser Episode zwar eine weitere attraktive Frau aus Neals Vergangenheit, aber das übliche „Sie hassen sich, aber am Ende küssen sich“ wird nicht zum Hauptthema und geschickt umgesetzt. Nein, sie küssen sich nicht wirklich. Schon gar nicht, nachdem Neal (durch seinen Undercover-Job) in Saras Schlafzimmer mit geladener Waffe auftaucht. Aber es bleibt nicht nur bei dem einen Missverständnis in dieser Episode.

Die Autoren bleiben ihrer Linie aus der zweiten Staffel treu und lassen uns, Peter und Neal am Ende tatsächlich vergessen, dass es den wirklichen Mörder (der auf Sara angesetzt war und den Neal mimte) Mr. Black noch gibt: Unfinished Business! Neal kann auch ein Lied davon singen, aber wird er die Unterlagen zu der Flugzeugexplosion, in der Kate ums Leben kam, von Sara bekommen können. Vielleicht hilft da ein weiteres Essen auf dem FBI-Bürodach mit einer Flasche Wein, an der das Zettelchen „Evidence“ hängt?!

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