Wie wir alle wissen, gehört es zum Repertoire seriellen Erzählens (vor allem der Mischformen unter den Serien) Bösewichter aus vergangenen Episoden für erneuten Gastauftritt wieder zu bringen. Während es bei Serien wie Burn Notice es sehr gut funktioniert, gelingt es in meinen Augen White Collar mit Payback nicht wirklich.
Der alte Feind von Neal (Matthew Bomer) Matthew Keller (aus der Episode “Bottlenecked”) betritt wieder die Bühne und manövriert Neal und Peter (Tim DeKay) in eine Falle, obwohl er selber im Gefängnis sitzt. Aber nicht für lange. Denn Keller (Ross McCall) hat mit mehreren Zügen seinen Fluchtplan im Voraus vorbereitet. Ein Teil davon sind Peter und Neal. Während Neal denkt, mit Keller ein Schachspiel zu spielen, erweist sich am Ende, dass alle nur Figuren in Kellers eigenem Spiel sind, das er lieber alleine spielen möchte.
Wenn eine jede Figur ihren Zug gemacht hat, neigt Keller dazu sie zu beseitigen. Schon in Bottlenecked haben es McCall und die White Collar-Autoren nicht geschafft die Figur interessant zu gestalten, so dass man sich von ihrer Rückkehr etwas versprechen würde. Die komplette Keller-Story wirkt wie aus den Fingern gesaugt und das merkt man vor allem an den wirklich schlechten repetativen Monologen, die er dazu nicht wirklich überzeugend von sich gibt.
Sogar Adam Goldberg in der Rolle von Kellers Helfer Jason Lang wirkt interessanter und das Zusammenspiel mit Peter ist durchaus gelungen. Aber als Mittel zum Zweck hat die Sache mit Keller etwas Gutes an sich, das der übergreifenden Erzählung in dieser Staffel doch im Dienste steht.
Wir haben schon darüber gesprochen, dass White Collar sich damit beschäftigt, die Veränderung in Neal und seinen Weg zu der Antwort auf die Frage „Who is Neal Caffrey?“ aufzuzeigen. Neal ist derjenige, der mittlerweile seine Tätigkeit bei dem FBI durchaus ernst nimmt, genauso wie die Freundschaft mit Peter und bereit ist, nur und nur für den Freund, das Gesetz zu übertreten.
Genauso wie in dieser Episode, als Peter entführt und als Geisel gehalten wird. Zuzusehen, wie die beiden aus der Distanz es hinbekommen, Peter aus der lebensbedrohlichen Situation herauszuholen, bereitet beim Zuschauen Freude. Dazu nimmt man noch Mozzie (Willie Garson) mit einer Tasche voller Hammer und einer russischen Wanze und der Spaß ist trotz Keller komplett.