David Lynchs Obsession mit Spiegelbildern und Verdoppelungen sorgt in dieser Episode für zwei sehr prägende Szenen. Die erste ereignet sich schon am Anfang von Coma , als Cooper (Kyle MacLachlan) mit Albert (Miguel Ferrer) frühstückt. übrigens auch in dieser, auf den ersten Blick sehr simplen Szene, treiben die Twin Peaks -Produzenten ein audiovisuelles Spielchen mit den Zuschauern. Die musikalische Untermalung des Gesprächs kombiniert mit der Positionierung der Gruppe von rauchenden, gleich angezogenen Männern (in rot gestreiften Hemden) im Hintergrund, die sich im Takt bewegen, lassen den Eindruck entstehen, als würden die Männer im Chor singen.
Im besagten Gespräch teilt Albert Cooper mit, dass sein früherer Partner Windham Earl aus der geschlossenen Anstalt geflohen sei. Cooper scheint zutiefst beunruhigt. Welche Vorgeschichte die beiden haben, werden wir mit Sicherheit erfahren. Aber ihre Partnerschaft erinnert ein bisschen an die Partnerschaft, von der Cooper in seinem Traum erzählt bekam, an die zwischen Bob und Mike. Wie wenn man uns daran erinnern will, taucht plötzlich in dieser Episode der Einarmige auf und will im Sheriffs Office Schuhe verkaufen.
Von jeder Sache gibt es zwei? Sehen wir in dieser Episode auch Lynchs andere Hälfte? Damit ist die Szene gemeint, in der Donna der alten Frau das Essen bringt und mit ihrem Enkel in ein bizarres Gespräch verwickelt wird. Der Enkel sitzt im Anzug im Sessel und sieht wie … David Lynch (ich glaube, das war Lynchs Sohn!) aus, nur in klein. Er sagt: Miss, sometimes things can happen just like this. Dann schnippst er mit den Fingern.Ob bewusst oder unbewusst gemacht – man weifl ja bei Lynch nie – kann das als eine Referenz sowohl auf Lynch als den Twin Peaks -Schöpfer (die Macht in Handumdrehung Sachen geschehen zu lassen) und auf Lynchs autobiographische Vergangenheit gesehen werden.
Der Regisseur hat in vielen Interviews erzählt, dass er seine Inspiration für die Arbeit aus seiner Kindheitszeit geschöpft hat. Interessanterweise behauptet der Regisseur eine sehr schöne und wohl behütete Kindheit gehabt zu haben. Ausgerechnet diese Tatsache warf für ihn die Fragen danach auf, was sich hinter der Fassade, was sich hinter der schönen Oberfläche versteckt…
Was sich hinter Bobs Gesicht versteckt erfahren wir in dieser Episode anhand einer überblende, bei der ein Eulenkopf auf Bobs Gesicht projiziert wird. Die Eulen sind nicht das, was sie zu sein scheinen ! Bobbys Vater, Major Briggs teilt Cooper mit (The Log Lady sagt vorher zu Briggs: Deliver the Message! ), dass sein Job beim Militär darin besteht, den Weltraum nach Nachrichten abzuhören und generell nur space garbage empfangen wird. Bis auf die Nacht, in der Cooper angeschossen wurde. In dieser Nacht empfing Briggs die klare Nachricht: The owls are not what they seem. Coopers Name stand auch da (drei Mal – drei Schüsse).
Diesen Satz dürfen wir hier mehrmals hören und auch klar durch Ronettes Reaktion auf die Bob-Zeichnung, die ihr Cooper präsentiert, sehen, dass Bob sie weiterhin heimsucht. Auch Leland (Ray Wise) sagt, er würde den Mann auf der Zeichnung erkennen. Das sei der Mann, der neben seinem Groflvaters Sommerhaus gewohnt hat. Endlich schafft es eine Figur Bob in der Realität zu situieren. Aber was ist schon die Realität?
Is this real…or is it some…strange and twisted dream?!
Was hat Maisbrei mit den Bewegungen des Universums zu tun?