Monthly Archives: November 2012

Fringe: Through The Looking Glass And What Walter Found There (5×06)

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Walter Bishop im Wunderland. Eigentlich wird er immer schon in einem Wunderland gewesen sein. Die sechste Fringe-Episode kann man als eine “pocket episode” bezeichnen, die von einem “pocket universum” handelt. Walter findet auf den alten Videobändern seine eigenen Anweisungen, wie man zu diesem Universum in dem Universum gelangt. Dort soll etwas Wichtiges versteckt sein. Für den “neutralen” Zuschauer ist vermutlich diese Episode eine weitere Verwirrung, aber für den Fringe-Zuschauer ist sie eine Art Offenbarung. Natürlich soll sie die Handlung vorantreiben, aber ist bei Fringe dieses Die-Handlung-voran-Treiben nicht über sich selbst zu reflektieren? Wie soll man voran kommen, wenn man nicht weiß, wer man ist und wo man ist? Im letzten Review haben wir darüber gesprochen, wie sehr Peter in Walters Fußstapfen zu treten droht und diese Episode macht es noch einmal deutlich, was das bedeutet.

Wenn man einen Schritt zurück tritt und aus einem anderen Winkel die Bilder betrachtet, kopfüber – genauso wie in dem Pocket-Universum ein Van Gogh kopfüber hängt-, sieht man Fringe und Walter gleichzeitig die Wahrheit über sich selbst offenbaren. Was die FOX-Serie geschaffen hat, ist ein Pocket-Universum innerhalb des TV-Universums mit seinen Regeln und Gesetzen. Alle Türen in Walters Universum haben Glyph-Symbole. Das sind die Türen zu einzelnen Handlungssträngen in der Serie, zu den unterschiedlichen Themen und Motiven.

Gleichzeitig ist das Pocket-Universum Walter selbst auf der Suche nach einer Lösung für jedes Problem und mit den ständigen Verschiebungen kämpfend. Aber sowohl für Walter als auch für Fringe gilt, was Walter zu Peter und Olivia, als sie eintreffen, sagt: No dead end! Das bezieht sich zwar auf eine Wand, die nur ein Ende simuliert, aber auch eigentlich auf die Probleme, mit welchen die Figuren zu kämpfen haben. Außerdem weiß man – das Universum ist an sich unendlich. Die Autoren lassen hier auch die so genannte “marble theory” aus den 70ern einfließen: “What if there’s a universe inside a universe?” Man sieht, bevor Peter in Walters Universum geht, kurz im Bild zwei Murmeln, die danach plötzlich verschwinden.

Vielleicht befindet sich diese Fringe-Episode innerhalb von Lewis Carrols “Alice” und innerhalb von Fringes “Through The Looking Glass And What Walter Found There” steckt wiederum Losts “Through the Looking Glass” (Season 3, Episoden 22 und 23) oder umgekehrt?
Nicht vergessen: 4+1+3 = 8
Auch der Satz “You’re the friend of the red-head on level 4” aus den Videoaufnahmen wirft Fragen auf hinsichtlich der Tatsache, dass im roten Universum dort die Wohnung von Fauxlivia war bzw. ist…

Mysteriös bleibt außerdem Donalds Identität, der anscheinend damals die Kamera hielt, als Walter sein “Pocket-Universum” betrat, um dort Lil’ O, das Kind aus der Episode “Inner Child” zu verstecken. Aber wie Olivia, Peter und Walter feststellen, ist das Kind nicht mehr da. Eigentlich sind 20 Jahre vergangen, aber die Zeit ist im Pocket-Universum “anders” – dort sind nur paar Tage vergangen. Walter trifft dort auf Cecil, einen Mann, der zufällig hinein geschleudert wurde und dort gefangen blieb. Er behauptet seit vier Tagen dort zu irren.

Als die Observer das Pocket-Universum stürmen, wird Cecil umgebracht, aber der Rest kann dank Peter neuen “Observer”-Fähigkeiten fliehen. Diese Fäihgkeiten bleiben aber unsers und Peters Geheimnis, denn Olivia und Walter sehen nicht, wie er einen Observer tötet. Die Frage ist, was wirklich mit Peter passiert? In was verwandelt er sich?

Lasst mich ein paar Spekulationen los werden (ohne die Episode 7 gesehen zu haben): Lil’ O ist nicht in dem versteck, aber dort finden Walter & Co. ein Radio, das dort nicht funktioniert, aber “draußen” empfangsbereit scheint. Die Frequenz, wenn ich mich nicht täusche, lautet 6khz und wir erinnern uns an die Episode aus der dritten Staffel namens 6995khz. Welche Nachricht wird kommen? Eine vom September vielleicht? Ist Lil’ O September geworden? Ist vielleicht mit ihm Ähnliches passiert, wie mit Peter? Andererseits versteckt sich “Peter” als Wort im “September”…

Am Ende der Episode teilt Walter Peter mit, dass er auf seiner Suche nach einem Ausweg genau das gefunden hat, was er nicht will, nämlich den alten Walter, den Wissenschaftler, der menschliche Opfer in Kauf nimmt:
“I’m losing the man that you helped me become,” sagt er zu Peter, genau als dieser die Umgebung mit den Augen eines Observers sieht – mit kalkulierenden, elektrische Impulse empfangenden Augen… Wie geht es weiter? No dead end:
Aus diesem Wunderland kommt man nur durch ein Wunder des Herzens!

Fringe: An Origin Story (5×05)

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In Milan Künders Roman “Die Langsamkeit” beschreibt der Autor, dass wenn man sich an etwas erinnern möchte, der Mensch langsamer geht und wenn er vergessen möchte schneller. Diese neue Finge-Episode, die sich um den Umgang mit Ettas Tod dreht, demonstriert genau das. Nicht nur ist der Umgang seitens Peter und Olivia ein anderer, sondern Olivia will sich erinnern und Peter will in seiner Wut alles für einen Augenblick der Rache vergessen. Aber der Schmerz ist Teil der Liebe, auch wenn man heutzutage bemüht ist die Liebe sicher zu machen – Partner per Internet-Katalog auswählen und lieber keine Kinder bekommen.

Der Verlust ist auch Teil der Liebe – Walter musste diese Lektion lernen und er ist verbittert zu sehen, dass im Grunde Peter den Weg des Vaters gehen will. Darin besteht die Schönheit der dramaturgischen Wendung, die in dieser Staffel von den Autoren vollbracht wurde. Sie opferten Etta, um die Fringe-Erzählung genau zu diesem unerwarteten schmerzvollen Punkt zu bringen, an dem sie schon einmal war: Ein Vater muss sich entscheiden, entweder mit dem Verlust zu leben, ihn als Teil des Lebens und der Liebe zu akzeptieren oder die Welt zu verändern, die für diesen Schmerz verantwortlich ist.

Und wie wir wissen, sind solche Änderungen katastrophal. Als der Widerstand herausfindet, dass die Observer dabei sind, Maschinen aus der Zukunft zu holen, um damit schneller  die Atmosphäre zu zerstören, entscheidet sich Peter ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Der Widerstand hält einen Observer gefangen und sie haben eins der Geräte, die die Zeitreise ermöglichen in die Hände bekommen. Für Peter heißt es dann – das Geräte zum Laufen zu bringen und  eine Dosis Antimaterie Richtung Zukunft zu befördern, so dass ein Schwarzes Loch entsteht.

Aber Peter ist eigentlich derjenige, der in das metaphorische schwarze Loch fällt. Der gefangene Observer erinnert ihn daran, dass man zwei Gräber vorbereiten soll, wenn man sich auf den Rachepfad begibt. Peter macht trotzdem mit Hilfe einer speziellen Verhörmethode weiter. Diese Methode erlaubt ihm die Pupillen-Reaktionen des gefangenen Obsevers zu lesen und so zum Zusammenstellen des Geräts zu benutzen. Währenddessen versucht Olivia nicht zusammenzubrechen. Man kann buchstäblich sehen, die Minute für Minute die Erkenntnis immer tiefer hinein sickert, was in ihrem Leben gerade geschehen ist. Sie braucht etwas, um such festzuhalten, um nicht einfach davon zu gleiten. Walter ist derjenige, der ihr das anbietet: Es ist eine Videokassette mit einer von Ettas Geburtstagspartys. Was Walter Olivia gibt ist der Schmerz, an den sie sich festhalten soll: “The pain is her legacy to you both. It’s proof that she was here.”

Olivia nimmt zunächst die Videokassette nicht, denn sie sieht das als eine Art Beweis, dass Etta tatsächlich weg ist. An diesem Punkt demonstriert Finge sehr schön die Komplexität und gleichzeitig die Grausamkeit der Liebe.  Etwas später sieht Olivia überall Plakate mit Ettas Gesicht darauf und den Worten: Resist! Am Ende schaut sie sich doch die Aufnahmen an und ihre Hand berührt den Bildschirm, berührt Ettas Lächeln, wie wenn sie sich daran festhalten will, während Peter immer weiter weg gleitet. Wir sehen, dass er – so wie sein Vater damals – den erschrecken Schritt macht. Er holt aus dem Nacken des Observers ein Implantat heraus und setzt es bei sich ein…

Wie viel Hilfe und wie viel Schaden diese Tat mit sich bringen wird? Olivia ruft Peter an und bittet ihn darum zu ihr zu kommen. Sie braucht ihn, aber … er braucht sie in diesem Augenblick viel mehr, um nicht beim Versuch den Schmerz auszulöschen in ihm zu verschwinden.

Chuck: Chuck Versus the Goodbye (5×13)

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Wir dürfen getrost behaupten, dass Chuck Versus Sarah eine ziemlich dunkle bzw. schmerzvolle Episode war, in der Chuck zerrissen wurde von dem Verlust der Frau, die er über alles liebt. Nicht weniger verloren war Sarah selbst, die Chucks Erzählung zwar glaubte und alles, was er beschrieb, fühlen wollte, dies aber nicht konnte. Im zweiten Teil des Chuck-Finales – denn ich sehe beide Episoden als ein untrennbares Ganzes – weicht der Schmerz Melancholie, Romantik und einem kleinen Funken Hoffnung. Chuck gibt Sarah nicht auf. Er hat es nie getan, und er wird es nie tun.

Obwohl die Autoren kein Happy End mit roter Tür und weißem Zaun anbieten, nimmt Chuck ein gutes Ende. Warum? Weil es eigentlich kein Ende nimmt. Chuck wäre nicht Chuck, wenn er Sarah einfach so aufgeben würde. Er macht sich auf die Suche nach ihr, aber eigentlich ist sie diejenige, die ihn findet: ausgerechnet an dem Platz, wo sie ihn zum ersten Mal traf. Damals war er ihre Mission – und auch jetzt ist er „nur“ Teil der Mission, Quinn zur Strecke zu bringen. Ein Flashback jagt in dieser Episode das nächste, wobei wir aus vergangenen Zeiten nicht nur Chuck und Sarah sehen. General Beckmann wendet sich an Casey, aber an den alten John Casey und nicht etwa an den Mann mit der Schürze, auf der „World’s Greatest Dad“ prangt.

In Chuck Versus the Goodbye müssen alle Figuren den Schritt zurück machen – manche, um nach verlorenen Erinnerungen zu suchen, und manche, um festzustellen, wie sehr sie sich verändert haben. Auch Stationen wie die der letzten Auseinandersetzung mit Quinn kennen wir schon bzw. erinnern uns langsam daran, so wie Sarah; sei es das Wienerlicious oder aber das Virus Irene Demova. Eigentlich jedoch gibt es keinen Weg zurück, sowohl für die Serie als auch für ihre Figuren. Und so geht es eben nach vorn: Awesome und Ellie nehmen neue Jobs in Chicago an, und Morgan und Alex möchten zusammenziehen. Und Casey? Nun, er macht sich auf die Suche nach einer gewissen Gertrude…

Sogar Linda Hamilton in der Rolle von Chucks Mutter haben die Autoren zu diesem Abschied zurückgebracht – in einer der amüsantesten Szenen im Finale: Sie zieht die Waffe, wobei Devon Clara die Augen zuhält, damit sie ihre Oma nicht so sieht. Und anstatt Quinn zu erschießen, trifft Chuck Caseys Hubschrauber, was für eine Weile für Verkehrsprobleme in Berlin sorgt. Deutschland wird übrigens ab sofort eine wichtige Rolle für manche der Chuck-Figuren spielen – etwa für Jeff und Lester, die in Berlin einen großen Auftritt mit A-Has Take on Me hinlegen, woraufhin sie prompt ein deutscher Musikproduzent mit einem Angebot aufsucht.

Eigentlich gehört Jeffsters Performance zu einer Rettungsaktion, bei der Chuck sich gezwungen sieht, wieder einmal die Intersect-Brille aufzusetzen: um die Welt zu retten, nicht um Sarahs Erinnerungen zurückzuholen. Wie könnte die Serie eigentlich anders enden als mit dem Intersect in Chucks Kopf? Das wirklich Schöne an diesem Ende ist allerdings die letzte Szene mit Chuck und Sarah am Strand. Nicht nur wegen der Romantik (Chuck? Kiss me!), sondern wegen des Gefühls, das die Serie hier heraufbeschwört – nicht für die Vergangenheit, sondern für Chucks und Sarahs Zukunft. Der Kuss bewirkt zwar kein Wunder, aber doch eine Art Anfang für die beiden, ohne die Belastung einer Mission (Last Mission – Running Gag) wieder zueinander zu finden. Lebt wohl, Chuck und Sarah!

Chuck: Chuck Versus Sarah (5×12)

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Ganz egal, welche Höhen und Tiefen man bei Chuck über die Jahre feststellen will oder kann: die NBC-Serie bot immer Emotionen in Hülle und Fülle. Und die trafen öfter ins Schwarze als daneben. Auch im Nachhinein muss man Chuck zugestehen, dass die Serie mit viel Liebe geschrieben und umgesetzt wurde. Diese Liebe der Autoren und Produzenten zu ihren Figuren und ihrer Erzählung bahnte den Weg direkt in die Herzen der Chuck-Fans und sorgte dafür, dass sie ihrer Serie die Treue hielten. Stets bewegte sich Chuck mehr oder weniger nah am Rande der Absetzung, und Rettung nahte sowohl in Form geschäftlicher Lösungen als auch in der Liebe der Fans, die wie ein Hochwasser an die Mauern der NBC-Zentrale brandete.

Nun überschwemmen die letzten zwei Episoden, die wir in zwei miteinander verbundenen Reviews besprechen, uns Zuschauer mit schönen Erinnerungen: nicht nur an eine geliebte Serie, sondern auch an das angenehme Gefühl, etwas geliebt zu haben. Dieses Gefühl hinterlässt immer Spuren. Und genau darin wurzelt Chucks Hoffnung, Sarah zurückzubekommen, bevor… sie ihn umbringt! Man muss Yvonne Strahovski für ihre hier gebotene Leistung applaudieren. Ich fühlte mich tatsächlich an Sarah erinnert, wie sie am Anfang war, bevor sie Chuck besser kennen lernte. Genau diese Sarah versucht Quinn zu benutzen, um an das Intersect zu kommen und Chuck ein für allemal loszuwerden: once and for all.

Der Weg dorthin: Sarah geht undercover – als Chucks Sarah. Ich weiß nicht, ob man Sarahs Mission feinfühlig nennen kann, aber es gefiel mir, wie sie ablief. Man hätte ja erwarten können, dass sich Sarah nach ein paar Minuten und ein paar Worten von Chuck plötzlich an alles erinnern würde, doch ein wirkliches Sich-erinnern findet gar nicht statt – was eigentlich für einen schmerzvollen Abschied sorgen müsste. Tut es aber nicht. Man hat hingegen das Gefühl, dass… Aber dazu kommen wir ausführlicher im zweiten Review heute. In Chuck Versus Sarah durchlaufen wir gemeinsam mit den Figuren etliche Stationen ihrer Geschichte und damit auch unserer als Chuck-Zuschauer.

Nicht nur in der Hoffnung, dass Sarah wieder zurückfindet, sondern auch dass wir selbst zu den Emotionen zurückfinden, die wir bei diesen Szenen empfunden haben. Genauso wie Sarah schließlich zur Wahrheit gelangt – dank Caseys DVD, dank medial gespeicherter Erinnerungen also -, finden wir zum Herzen der Serie Chuck durch die Rückblenden und Stopps, die die Erzählung in diesen zwei Episoden einfügt: von dem Intersectraum übers Buy More bis zu der in Holz eingeritzten Bestätigung, dass Chuck und Sarah zusammen gehören. Trotzdem geht Sarah am Ende dieser Episode von dannen und sagt: I don’t feel it. Goodbye. To be continued…

Chuck: Chuck Versus the Bullet Train (5×11)

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Chuck, honey, I have the Intersect, sagt Sarah (Yvonne Strahovski) zu ihrem Ehemann, als sie und Casey (Adam Baldwin) an Bord des japanischen Schnellzuges auftauchen, in dem Quinn Chuck gefangen hält. Gerade hat Quinn Chuck mitgeteilt, dass seine Partner tot seien, aber weder wir noch Chuck haben wirklich daran geglaubt. Trotzdem fand ich den Schnitt von Quinns Worten auf zwei sargähnliche Pakete sehr schön, die gerade in den Frachtraum getragen werden: mit den Namen von Casey und Sarah darauf.

Wie in einem alten Western springen die beiden mit geladenen Waffen heraus und eilen zu Hilfe, auch wenn die in Sarahs Fall durch einen faszinierenden Ninja-Lapdance kommt… Apropos „alt“: Sehr gut passt der „neue“ 80er-Jahre-Vorspann zur Episode, in dem wir uns mit Wahnsinnstempo aus der Sicht eines Schnellzuges vorwärts bewegen und die Namen der Schauspieler uns entgegenflitzen. Nicht nur referiert der Vorspann auf die unfreiwillige Japan-Zugreise des Bartowski-Teams, sondern er beschreibt zugleich, wie sich das Serienfinale in schnellen Schritten nähert… und damit Sarahs Kampf gegen die Zeit.

Denn wie man aus Morgan-Erfahrung weiß, ist diese Intersect-Version sehr gefährlich, und Sarah drohen Kontroll- und Gedächtnisverlust. Eigentlich kommt die Situation nicht unerwartet, in der uns die Episode zurücklässt: in Erwartung der kommenden Auseinandersetzung Chuck vs. Sarah, bei der er sie gleichermaßen besiegen und retten muss. Nachdem sich Shaw als letzter großer Bösewicht früh verabschiedet hat, bleibt den Autoren im Grunde keine andere Wahl, um einen emotionalen Höhepunkt zum Schluss zu erreichen: Quinn als Bösewicht ist nur Mittel zum Zweck und keine wirkliche Größe.

Zu solchen werden in dieser Episode Jeff und Lester, nachdem Quinns Leute Alex entführt haben, während Morgan, Devon und Ellie Sarahs Intersect-Problem zu lösen versuchen. Big Mike leitet Jeffsters Aufstieg zum Ruhm ein mit der Frage: Is it your destiny to be a complete moron? Jeff und Lester sind Caseys Alptraum, aber auch seine einzige Hoffnung. Casey: Your country needs you! Lester (nach kurzer Pause): Canada? Trotz Alex’ Rettung endet die Episode mit einer dunklen Note – und der Frage, ob das Bild, das Chuck im Zug für sich und Sarah malte, auch Farbe bekommen wird. Werden die beiden die rote Tür hinter dem weißen Zaun öffnen können? Das Finale nächste Woche wird die Antwort bringen – in Überlänge…

Chuck: Chuch Versus the Bo (5×10)

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Chuck vs. the Bo beginnt ziemlich ruhig und wiegt den Zuschauer auf diese Art und Weise in der trügerischen Sicherheit, dass nach den turbulenten letzten Episoden ein glücklicher Ausklang der Geschichte bevorsteht. An einem bestimmten Punkt der Episode sah ich mich schon schreiben, dass Chuck seinen Lauf mit einer der letzten drei Episoden hätte beenden sollen… Doch dann kam Bo Derek! Spaß beiseite: Alle drei Ereignisse der Episode funktionieren in meinen Augen.

Chuck gehört zwar nicht zu den Serien, die mit Stringenz oder konsequenter Aufnahme vergangener Handlungsstränge glänzen, aber nachdem man am Anfang der fünften Staffel der Geschichte mit dem Morgan-Intersect so viel Platz eingeräumt hatte, ist es durchaus sinnvoll, zu den Effekten dieses Ereignisses zurückzukehren. Im Grunde sucht der Intersect-Morgan den Buy-More-Morgan heim – mit Hilfe eines Ed-Hardy-iPhones, mit dem eine Videobotschaft aufgenommen wurde. Die erreicht Chuck (Zachary Levi) und Sarah (Yvonne Strahovski) just dann, als sie Carmichael Industries in eine kugelfreie Firma verwandeln wollen, die sich mit Anti-Cyber-Terrorismus beschäftigt.

Nun müssen sie erfahren, dass es da draußen noch eine Intersect-Brille gibt. Also „last mission“… Sorry, das darf man eigentlich nicht sagen! Alle nehmen die Fährte des alternativen Morgan auf und versuchen die Ereignisse zu rekonstruieren, die sich für Morgan (und Chuck) als Erfüllung eines Jugendtraums erweisen. Sie involvieren nämlich… Bo Derek, die anscheinend damals eine wilde Nacht mit Morgan verbracht hat! Sehr amüsant ist Chucks Reaktion auf das Ganze – und noch amüsanter Sarahs, die sich wiederholt über Chucks Jugendschwärmerei lustig macht.

Aber: In Bo Derek steckt mehr, als man gedacht hätte. Sie war schon immer ein Spy! Nun, das erklärt vermutlich die Goldene-Himbeere-Nominierungen. Auch Jeffrey und Lester halten hartnäckig an der Aussage fest, dass nicht alles so ist, wie es zu sein scheint. Mir gefiel der Und-täglich-grüßt-das-Murmeltier-(bzw. Geier)-Plot, als Casey (Adam Baldwin) mehrmals die Erinnerungen der beiden an die letzten 24 Stunden auslöscht und sie in einem verunglückten Auto am Straßenrand platziert. Im Memento-Style schafft es Jeffrey, bei der Geschichte zu bleiben und die fehlenden Erinnerungen zu rekonstruieren. Eigentlich ist der Höhepunkt der Episode auch eine Art Und-täglich-grüßt-Story hinsichtlich des Intersects. Wir erfahren, dass Ex-CIA-Agent Nicholas Quinn, für den die Brille ursprünglich gedacht war, die ganze Zeit über auf der Suche danach war und sie jetzt unbedingt haben will.

Da Intersect-Morgan die Brille damals im Vail Buy More versteckte, kann das Team sie sichern, aber als alles vorbei zu sein scheint, wird Chuck von Quinn entführt – und anschließend werden Casey und Sarah in eine tödliche Falle gelockt. So sieht sich Sarah gezwungen, die Brille aufzusetzen und… An die möglichen Auswirkungen mag ich im Moment gar nicht denken. Eins kann ich mit Sicherheit sagen: Als Kampfmaschine war Sarah immer schon awesome, und mit Intersect bewegt sie sich im Bereich Double Rainbow! Ich hoffe, die Autoren haben eine gute Lösung für das Ende parat und verstricken sich nicht wieder kurz vor dem Schluss in unnötiges Drama.

Chuck: Chuck Versus the Kept Man (5×09)

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Chuck Versus the Kept Man kehrt zwar zum „business as usual“ zurück, aber nach dieser Episode wird nichts mehr so sein wie vorher. Zumindest nicht im Buy More – und vor allem nicht für Jeff und Lester… Aber dazu kommen wir gleich. Während die letzten zwei Episoden Chuck und Sarah mit der Vergangenheit abrechnen ließen und einen Ausblick in eine mögliche Zukunft boten – gesetzt den Fall, dass die Figuren nach Beenden der Serie in den Köpfen der Chuck-Fans weiterleben -, befasst sich die vorliegende Episode vorwiegend mit einer möglichen Zukunft für John Casey. Natürlich wird er in Alex‘ Nähe bleiben, aber vielleicht nicht allein?

Denn Gertrude Verbanski (Carrie-Anne Moss) betritt erneut die Bühne und hat sogar einen Auftrag für das Team, für das Chuck in harter Arbeit ein eigenes Manifest verfasst. Carmichael Industries soll den Kunden nicht nur Spionagedienste, sondern auch emotionale Unterstützung anbieten: Mitgefühl, Empathie. Nun, letztendlich sind Chucks Gedanken eine längst fällige Beschreibung dessen, was das Team tut. Doch während Chuck (Zachary Levi) Andere über Mitgefühl und Emotion belehrt, übersieht er, was vor seiner eigenen Nase passiert. Denn Sarah (Yvonne Strahovski) leidet anscheinend unter morgendlicher Übelkeit – und auch ‚emotionale Signale‘ (wie Casey später Chuck gegenüber betont) lassen auf eine Schwangerschaft schließen.

An dieser Stelle wird es, wie ich finde, ein bisschen heikel; man spürt, wie die Autoren mit dem Gedanken spielen, von Sarah und Chuck als werdende Eltern Abschied zu nehmen. Aber ich denke, man sollte diese Sache der Imagination der Fans überlassen, anstatt das Ende der letzten Staffel mit Ereignissen zu überladen! Trotzdem ist Yvonne Strahovskis bravouröse Situationskomik angesichts dieser Möglichkeit durchaus amüsant. Hervorheben kann man ihre Reaktion auf Chucks Aufzählung, was sie zum Abendessen im Restaurant bestellen will, und die Beschreibung von Verbanskis und Caseys „kleinem“ Intermezzo, dessen Zeugin Sarah kurz wird: „Everything. It’s all wrong.“

Ja, es läuft Einiges falsch in dieser Episode. Im Grunde ist jeder auf der richtigen und doch falschen Spur – und umgekehrt, sowohl die Schwangerschaft betreffend als auch die Beziehung zwischen Casey und Gertrude und den damit verbundenen Auftrag… und Jeffsters Versuch, die Wahrheit hinter Chuck & Co. herauszufinden. Morgan (Joshua Gomez) sieht sich gezwungen, das Duo auf die falsche Spur zu schicken: nämlich hinter  Captain Awesome her, der für ein paar Szenen den (Awesome)-Spion spielen darf. Aber auch Lesters Undercover-Verkleidung kann man nur als awesome bezeichnen, genauso wie Caseys neuen blauen Cashmere-Pullover, den ihm Gertrude schenkt. Casey scheint zu etlichen Kompromissen bereit zu sein, wenn es um Gertrude geht…

Während der Deal mit Verbanski das Team von einer Falle in die nächste laufen lässt, lässt Gertrude bei jeder Gelegenheit die Hüllen fallen. Aber John Casey in einem roten Badeslip? In dieser Episode präsentiert man Casey definitiv nicht nur in ungewöhnlicher Bekleidung, sondern konfrontiert ihn auch mit ungewöhnlichen Sätzen – zum Beispiel mit dem neuen Motto von Carmichael Industries:  „I care“. „If you use the word ‘care’, I’m going to take this glass, shove it down your throat, and punch you in the stomach so it shatters.” Ob es nicht nur ein Kind für Chuck und Sarah, sondern auch eine Zukunft für Casey und Gertrude gibt? Übrigens: Unter den möglichen Vornamen, die Sarah ausgewählt hat, ist auch Levi zu sehen.

Netter Seitenhieb auf ihren Schauspielkollegen. Bei so vielen Emotionen und falschen Spuren schafft es die Serie am Ende sogar noch, aus dem B-Plot der Woche einen möglichen A-Plot zu machen: Jeff und Lester finden tatsächlich die Wahrheit über das Castle und ihre Freunde heraus, so dass Morgan beide betäuben muss. Was nach dem Aufwachen passieren wird, kann man nur ahnen… und sich auf nächste Woche freuen, denn die NBC-Serie hat scheinbar den Dreh gefunden, ihren Fans mit den letzten Episoden einen wirklich netten Abschied zu bereiten.

Chuck: Chuck Versus the Baby (5×08)

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Es sieht bei der NBC-Serie wirklich danach aus, als versuchten die Autoren lose Enden zusammenzuführen – und vor allem Licht auf die letzten Schattenseiten der Vergangenheit unserer Protagonisten zu werfen. Wer eignet sich besser für eine wilde Fahrt in die Vergangenheit als Sarah Walker ([actor=Yvonne Strahovski]), für die es seit Beginn der fünften und letzten Staffel nicht wirklich viel zu tun gab, so dass die Fans immer wieder forderten, sie ins Zentrum eines Handlungsstrangs zu stellen?

Um die Weihnachtszeit herum werden bekanntlich Wünsche erfüllt; und so lieferten die Chuck-Autoren eine wirkliche spannende und emotionale Episode, die nicht nur den Vorhang vor Sarahs Leben zur Seite schiebt, sondern sie den letzten Schritt ihrer persönlichen Reise machen lässt. Mit Hilfe von Rückblenden begleiten wir Sarah zu einem vergangenen Zeitpunkt: zu einer Mission in Ungarn, die sie als junge Agentin unter der Aufsicht eines gewissen Agent Ryker ausführen musste. Lustigerweise wird Ryker von White Collars Tim DeKay gespielt.

Diese Tatsache schafft eine meta-serielle Verbindung, da Tim DeKays Partner in White Collar von Matthew Bomer verkörpert wird, der wiederum in Chuck Sarahs Partner und Liebhaber Bruce Larkin spielte! Jedenfalls liefern sich Ryker und Sarah in dieser Episode einen gnadenlosen Kampf – der damals in Ungarn anfing, als Sarah im “Shoot ‘Em Up”-Style ein „package“ sichern musste. Es handelte sich um ein Baby, ein kleines Mädchen, das laut Ryker als Alleinerbin der Schlüssel zum Reichtum ihrer Familie war. Den wollte Ryker für sich, aber Sarah versteckte das Kind vor ihm – bei ihrer Mutter. Dafür bezahlte sie einen hohen Preis: Sie nahm Abschied von ihrer Mutter – für immer, um sie und das Baby in Sicherheit zu wissen. Sarah blieb allein auf der Welt, und so lernten wir sie damals kennen.

Die Serie demonstriert mit dieser Episode die Entwicklung, die Sarah durchgemacht hat, seit sie durch die Tür des Buy More kam. Auch am Anfang dieser Episode handelt sie wie die alte Sarah, die ihre Geheimnisse niemandem anvertrauen will… um dieses Mal eines Besseren belehrt zu werden. Denn sie ist nicht mehr allein. Sie hat Chuck und ihre Freunde. Diese Tatsache wird auch Ryker zum Verhängnis: Nach einem brutalen Zweikampf rammt ihm Sarah das Küchenmesser in die Brust. Zwar ist die Szene für Chucks Verhältnisse heftig, aber sie gleicht einem Befreiungsschlag, einer emotionalen Entladung für Sarah: Sie darf ihre Mutter wiedersehen (gespielt von Cheryl Lads aus dem Original- Charlie’s Angels) – und auch ihre Adoptivschwester Molly. Dank Ellies und Awesomes Einsatz finden auch Alex und Morgan zueinander, und bei den Bartowskis sieht alles nach einem Happy-End aus. Eigentlich könnte diese Episode als Serienfinale dienen… Ich frage mich also, was vor dem Ende noch auf Chuck & Co. zukommen mag! Was denkt ihr?

Chuck: Chuck Versus the Santa Suit (5×07)

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Wir dürfen getrost behaupten, dass die NBC-Serie ihren Fans ein wirklich schönes Weihnachtsfest beschert hat mit den zwei bisher besten Episoden dieser allerletzten Staffel. Damit meine ich Chuck Versus the Santa Suit und Chuck Versus the Baby. (Review kommt morgen gegen Mittag!) Wenn man von der Forderung nach objektiver Kritik absieht, die meiner Meinung nach nicht existieren kann, dann gibt es für alle Serien einen bestimmten Blickwinkel, von dem aus man die Serie rezipiert und sich für begeistert.

Bei Chuck hat dieser Blickwinkel nicht so sehr mit der Logik der Story und den Wendungen zu tun, die sie nimmt, sondern mit der Situationskomik und damit, wie die emotionalen Beziehungen zwischen den Figuren auf uns wirken.  Aus diesem Grund bleiben die Erinnerungen an die dritte Staffel frisch, in der sich die Chuck-Fans mit einem gewissen Daniel Shaw (Brandon Routh) herumzuquälen hatten, der der Beziehung zwischen Sarah (Yvonne Strahovski) und Chuck (Zachary Levi) im Weg stand. Nicht nur Rouths etwas steife Darstellung Shaws sorgte damals für Ärger, sondern die Entscheidung der Autoren, den glücklichen Ausgang der Chuck-Sarah-Story noch einmal zu verzögern.

Denn im Grunde geht es uns in einer Serie wie Chuck ja darum, die geliebten Figuren glücklich in den Sonnenuntergang ziehen zu sehen! Eigentlich jedoch war die Geschichte mit Shaw damals – ausgehend von den Ereignissen dieser und der achten Episode – der entscheidende Schritt, vor allem, was Sarahs persönliche Geschichte betrifft. Aus diesem Grund schließt sich jetzt der Kreis, der mehr auf Gefühlen basiert als auf dem verwickelten Aufbau mehrerer Handlungsstränge. Obwohl die Chuck-Autoren Shaws Rückkehr geschickt einsetzen, um uns einen Gesamtplan zu präsentieren: in meinen Augen mit Erfolg! Denn Shaws Rachefeldzug macht Chuck zum Zentrum der Ereignisse: Es geht um Gefühle und Emotionen, anstatt dass Verschwörungshintergründe wie Weltherrschaft, geheime Organisationen etc. entlarvt würden.

Hinter Decker, dem Omen und der gesamten Verschwörung nämlich steckt Daniel Shaw, der Mann, dem Sarah nach seinem Empfinden zweimal das Herz brach. Nach Shaws Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis – dank dem Omen-Virus – taucht er im Castle auf und nimmt Sarah gefangen. Aber nicht, bevor sich die  beiden einen erbitterten Kampf geliefert haben. In dieser Episode verpasst Shaw Sarah mehrmals eine Tracht Prügel – er ist immerhin Intersect 2.0! – und will sie mit langsamem Einfrieren zu Tode foltern. Eigentlich ungewöhnlich für die Serie, sich auf so „dunkle“ Pfade zu begeben; aber wenn wir bedenken, was Sarah Shaw seines Erachtens angetan hat, und das Ganze außerdem aus einem metaphorischen Blickwinkel betrachten, können wir uns die „eisige“ Vorgehensweise erklären.

Sarah tötete Shaws Frau, entschied sich dann für Chuck – und Shaw blieb nichts anderes als Kälte. Mit der also operiert er jetzt, und Casey, Chuck und Morgan versuchen ihn zunächst vergeblich zu stoppen. Chuck jedoch hat einen Plan, wie Sarah insgeheim hofft. Er basiert auf dem Verständnis dessen, was Shaw wirklich vorhat, nämlich sich zum Intersect 3.0 zu „upgraden“. Um Sarah zu retten, muss Chuck nicht nur Santas Kostüm anziehen, sondern auch General Beckman leidenschaftlich küssen: „Pucker up, Bartowski. You’re about to become a man.“ Sarahs Reaktion auf diese „News“ am Ende der Episode: einmalig – so wie die Szene mit Chuck und Beckman selbst!

Und wie die Enthüllung, dass Marvel-Comics-Autor Stan “The Man” Lee eigentlich für die CIA arbeitet. Außerdem gefiel es mir, dass die Autoren Ellie den letzten Schlag ausführen lassen, der Shaw wieder hinter Gitter schickt: denn letztendlich tötete er ja ihren Vater. Chuck Versus the Santa Suit gleicht einer emotionalen Entladung, die die Serie nötig hatte. Am Ende genießt man ein dank Beckman von der CIA gesponsortes, perfektes Weihnachtsfest und damit einen Happy-End-Höhepunkt, an dem Casey Alex explizit (!) seine väterliche Liebe beteuert und ihr sogar nahe legt, Morgan eine zweite Chance zu geben. Nicht alle freilich haben ihre Vergangenheit ins Reine gebracht, denn Sarah hütet noch immer ein großes Geheimnis, das keiner der ihr nahe Stehenden kennt. Dafür kennt es Shaw…

Chuck: Chuck Versus the Curse (5×06)

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Wenn ich ganz ehrlich sein muss, hätte ich mir gewünscht, dass die Flucht vor dem Gesetz für Chuck & Co. etwas länger dauern möge als nur eine Episode. Wie man in Chuck vs. the Curse gut beobachten kann, liefert eine solche Konstellation eine Menge Beziehungsdramatik und hat amüsante Nebenwirkungen. Wer wollte nicht General Beckmann und Casey (Adam Baldwin) zusammen aus der Flasche trinken und im Untergrund Pläne schmieden sehen? General Beckmanns Anmerkung über die alten Zeiten am Ende passt ziemlich gut zur Episode.

Obwohl ich gestehen muss, dass Chucks Rückfall in alte Familienparanoia und das so genannte Bartowski-Curse-Gefühl auf mich nicht annähernd so interessant wirkten wie das Awesome-Ellie-Date… Als Problem kann man die Tatsache sehen, dass die NBC-Serie sehr schnell alles wieder zur Normalität zurückdreht – praktisch ohne nennenswerte Auswirkungen für die Protagonisten. Andererseits ist dies eben die letzte Staffel, und man hat nicht mehr viel Zeit, um große Storys zu flechten und den Kontext, in dem sich die Figuren befinden, dauerhaft zu verändern. Obwohl: das Internet auszuradieren, wäre doch nicht nichts, oder?

Zu diesem Zustand kommt es, nachdem Rebecca Romijn, Gastdarstellerin der Woche, ihren Job als CIA-Agentin Robin Cunnings und Deckers Ersatz ziemlich gut gemacht und Chuck (Zachary Levi) dazu bewegt hat, ihr das als The Omen bekannte Virus auszuhändigen. In der Mitte der Ereignisse stecken die unfreiwilligen Spione Awesome (Ryan McPartlin) und Ellie (Sarah Lancaster) in einem Remake des Films Date Night. Zum ersten Mal nach der Geburt ihrer Tochter gehen die beiden aus und versuchen daraus ein unvergessliches Ereignis zu machen. Das gelingt auch – nur nicht nach dem Plan, den beide geschmiedet hatten. Da wir in dieser Staffel von Ellie und Awesome – vor allem von Ellie – relativ wenig zu sehen bekamen, finde ich die Idee sehr gut, ausgerechnet diese beiden in Chucks und Sarahs Rollen schlüpfen zu lassen.

Warum aber wollen sie das eigentlich? Weil Ellie und Devon den besonderen Kick in ihrer Beziehung spüren wollen, Spannung und Erregung. Mindestens stellen sich die beiden das so vor… Als guten Kontrast dazu sehen wir Chucks Zweifel und das Zerwürfnis mit Sarah, während das Team versucht… nun: Awesome und Ellie zu befreien. Ja, im Laufe ihres heißen Spy-Dates geraten die beiden mitten hinein in General Beckmanns Operation Eagle Eye – und als Familie Bartowski, als welche sie sich ausgeben, auf Agent Robins Radar. Flucht und Freiheit wechseln ab diesem Zeitpunkt in Sekundenschnelle. Robin schafft es, Ellie und Awesome gefangen zu nehmen und Chuck damit zu einer problematischen Entscheidung zu zwingen.

Hinter dem Rücken von seiner Ehefrau und Casey begibt er sich in die Falle und händigt Robin The Omen aus. Also heißt es für Awesome Hemd runter und für Ellie Haare auf, so dass die beiden zum wiederholten Mal in Robins Händen landen. Dank Sarah und Casey gilt schließlich: Ende gut, alles gut – aber das Virus scheint sich blitzschnell auszubreiten, und Unheil zieht auf. Dabei weiß Chuck immer noch nicht, wer nun eigentlich hinter der ganzen Geschichte steckt…