Aufgrund der Tatsache, dass Chucks Autoren ursprünglich nicht mit so vielen Episoden rechneten, hätte man von der NBC-Serie bis zum Ende der Season eher Fall-der-Woche-Stories erwartet. Nach Volkoffs Fall eine Erzählung über Sarahs Leben vor Chucks Auftauchen einzuführen, erscheint aus diesem Grund als sehr gelungene Wendung – mit dramatischem Potential.
Chuck vs. the Cat Squad vergeudet keine Zeit und präsentiert uns Sarahs (Yvonne Strahovski) Freundinnen von früher. Obwohl: kann man sie Freundinnen nennen?
Sarah war Teil einer Spezialeinheit namens C.A.T. Squad (The Clandestine Attack Team Squad), teilt uns eine unbekannte männliche Stimme aus dem Off mit; die Bilder (eine Hommage an Charlie’s Angels) präsentieren uns den Rest des Teams: Carina (Mini Anden), Zondra (Mercedes Masohn) und Amy (Mircea Monroe). Rein visuell finde ich ihre Vorstellung sehr gelungen: Zuerst zeigt man nur die Augenpartien, um dann zum Ganzkörpereinsatz überzugehen.
Aber dabei bleibt es, denn der Rest ihrer Teilnahme an den Ereignissen fällt relativ uninteressant und unspektakulär aus – abgesehen von den Windmaschinen-Szenen. Die alten internen Streitereien im Team, die Maulwurfstory und der Bösewicht Augusto Gaez (Lou Diamond Phillips) sind bei weitem nicht so spannend, wie es zum Beispiel die angetrunkene Sarah mit Mikhail Gorbachev auf der Tanzfläche in Miami wäre. Aber natürlich bleibt das unserer Vorstellungskraft überlassen.
Nichtsdestotrotz funktionieren die Cats als Mittel zum Zweck hervorragend, denn durch Carinas Avancen und den dadurch verursachten Stress mit Alex bringt es Morgan (Joshua Gomez) endlich über sich, Alex seine Liebe zu gestehen. Morgan ist nun nicht mehr nur Chucks Sidekick, sondern vielmehr die interessantere Figur von beiden. Vielleicht liegt es daran, dass er so sehr an Chuck aus der ersten Staffel erinnert?
Auf der Plus-Seite des CAT-Auftritts steht außerdem nicht nur die Tatsache, dass Sarah in Carina und Zonda zwei Brautjungfern gefunden hat, sondern dass Sarah nicht mehr die Sarah von früher ist. Sie hat sich verändert – und vielleicht wird sich damit auch ihre Entscheidung ändern, keinen Kontakt mit ihrer Familie zu pflegen: Es sieht danach aus, als würden wir deren Mitglieder bald kennen lernen.
Mit Familien einher gehen immer alte Geheimnisse, die das Graben in der Vergangenheit gefährlich machen können. Die Frage ist: Wird dieses Graben sich zum nächsten handlungsübergreifenden Strang auswachsen – oder dient es nur dazu, mehr über Sarah zu erfahren?