NCIS: Recruited (8×12)

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Der Fall der Woche um den brutal ermordeten homosexuellen Marine-Offizier ist zwar nicht besonders spannend oder kompliziert und scheint auf den ersten Blick kein besonderes Statement in den Raum zu stellen – aber dennoch erinnert uns Recruited an etwas Wichtiges: Nur ein bisschen Menschlichkeit und Zuwendung reichen aus, um einem anderen Menschen zu helfen, sich selbst zu finden oder zu sich selbst zu stehen. Manchmal schafft man das nicht allein und braucht Unterstützung.

Das alles mag pathetisch klingen; und das Ende der Episode wirkt auch definitiv ein bisschen pathetisch. Zwei Figuren jedoch schaffen es, die Episode auf den Boden der menschlichen Tatsachen zu holen und das Pathetische in eine gewisse Traurigkeit umzuwandeln: in Traurigkeit über die menschliche Natur, sowohl auf rein physiologischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene.
Diese zwei Figuren sind Gibbs (Mark Harmon) und Dr. Magnus (Gastdarsteller Bob Newhart), Duckys Vorgänger, der NCIS einen überraschenden Besuch abstattet. Geschickt lässt NCIS – nicht zuletzt dank Bob Newharts schauspielerischer Leistung – das Humorvolle an Magnus’ Präsenz ins Traurige abgleiten.

Dr. Magnus leidet unter Alzheimer und hatte gehofft, sich durch die Rückkehr zu seinem Arbeitsplatz erinnern zu können: daran, wer er war und wer er ist. Denn sein Job war sein Leben. Ducky hilft ihm am Ende der Episode dabei, indem er alle Fälle, an denen Magnus gearbeitet hat, zusammenstellt und sie ihm vor Augen führt.

Gibbs wiederum führt in dieser Episode der Verdächtigen – und gleichzeitig uns Zuschauern – vor Augen, wie oft man den leichteren Weg wählt und sich von purem Hass bzw. reiner Wut zu grausamen Taten verleiten lässt.
Tony scheint Zivas häufige Abwesenheit hart anzukommen – sie ist wieder einmal mit ihrem mysteriösen Liebhaber zusammen gewesen -, und gegenüber McGee gibt er zu: I want Ziva back. Wie das genau zu deuten ist, ob auf persönlicher oder beruflicher Ebene oder beides, werden wir noch erfahren.

Dafür kehrt Leon zurück, aber nach dem, was passiert ist, fällt es ihm schwer, sich wieder in den Arbeitsalltag hineinzufinden. Gibbs’ Ratschlag, mit einem kleinen Lächeln: Suck it up and move on!
Zum Ende einer traurig-nachdenklichen Episode kann sich das Herz am Anblick von Tony und Gibbs erwärmen, die im Chor “The Wheels on the Bus” singen.
Ja, der Bus rollt weiter…

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