NCIS: Sins of the Father (9×10)

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Haben wir nicht schon darüber debattiert, dass NCIS in dieser neunten Staffel eine Art Best Of anbietet – mit Absicht oder ohne? Natürlich findet man in Procedural-Serien bestimmte Wiederholungsmuster; daran ist auch nichts Schlimmes, wenn mit der Wiederholung Variationen auftreten, etwas Neues über die Figuren mitgeteilt wird oder ein Problem gelöst wird, das in der Vergangenheit lauert.

Die Frage ist nur: Lässt sich jedes Problem zu einem Punkt bringen, an dem eine Lösung gefunden werden kann? Auf seine eigene Art und Weise erwähnt Tony ja immer wieder die Probleme, die er mit seinem Vater hat – bzw. er beschreibt auf Umwegen das Fehlen eines Vaters in seinem Leben. Mit Sins of the Father bringt NCIS Tonys Vater wieder ins Rampenlicht: Natürlich steckt er schon wieder in Schwierigkeiten. Dieses Mal aber darf DiNozzo Jr. nicht helfen. Denn DiNozzo Sr. wird schlafend hinterm Steuer eines Rolls-Royce aufgefunden… mit der Leiche eines Marineoffiziers und hohen Tiers der Immobilienbranche im Kofferraum.

Tonys Vater kann sich an nichts erinnern – um so klarer ist jedoch, dass der jetzt tote Lt. Massey ihm den Deal seines Lebens vermasselt hat. Also hat er ein Motiv und keine Erinnerung: keine gute Kombination! Obwohl Tony (Michael Weatherly) eigentlich an die Seitenlinie treten soll, bekommt er mit Abstand die meiste Screentime, denn Vaterprobleme hin oder her: er muss Senior helfen. Der Fall bietet an sich keine spektakuläre Geschichte, und für die Identität des Mörders muss – ja, wieder einmal – das Gaststar-der-Woche-Prinzip herhalten.

Wichtig in dieser Episode sind auch nicht Tonys kindische Versuche, von McGee oder Abby Details über den Fall zu erfahren – obwohl: Die Einführung des jungen Agenten Dornigan (Brandon aus Brealing Bad) als DiNozzo Sr.s Babysitter schien mir durchaus witzig und gelungen. Ebenso die Unterhaltung zwischen Tony und Gibbs: Auf Tonys Anfrage, wo sein Vater sei, erwidert Gibbs: „In autopsy“ – und sofort nimmt Tony an, Gibbs hätte ihn erschossen. Das Dreieck macht die Episode: Tony zwischen seinem leiblichen Vater und seinem Ersatzvater Gibbs. Aber er muss nicht wählen, sondern kann beide haben.

Gibbs selbst weist Senior auf Tonys Bedarf hin. Die Episode endet – und das ist klassischer NCIS-Stil – in Gibbs’ Wohnung: Für Tony unerwartet, sind beide Väter dort anzutreffen, und Senior hat die Küchenschürze umgebunden. (Fornell wäre an dem Punkt etwas eingeschnappt…) Alles in Allem eine warmherzige und amüsante Episode vor den zwei Wochen Pause, die die CBS-Serie einlegen muss.

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