Up in the Air ist eine ganz besondere Eureka-Episode. Nein, nicht wegen irgendwelcher Referenzen auf den gleichnamigen Film oder weil George Clooney einen Gastauftritt hat. Es geht mehr um ein Versprechen, das mit Eurekas Vorspann seit Jahren in der Luft schwebt. Und endlich kann man sagen: In the air tonight! Ja, das Vorspann-Bild mit Sheriff Carter (Colin Ferguson) und einer Menge Objekte, die in der Luft schweben, scheint wie aus dieser vierzehnten Episode der vierten Staffel herausgeschnitten. Und wie wir nach der Wiederaufnahme der Eureka-Erzählung in diesem Sommer sehen können, schwebt die SyFy-Serie nicht in Gefahr, ihren Witz und Charme zu verlieren.
Dafür befindet sich die Eureka-Bevölkerung in einer unsichtbaren Gefahr, die in Gestalt eines vertrauten und netten Menschen tagtäglich begegnet: eines Menschen, in dessen Händen man seine Gesundheit und Wohlbefinden zu legen gewohnt ist. Die Rede ist natürlich von Allison, die immer deutlicher unter den Konsequenzen des Beverly-Treffens leidet. Obwohl: Ist es wirklich Allison, die mit den Menschen in Eureka interagiert? Plötzlich fehlen Allison ganze Zeitabschnitte. Sie scheint in Situationen und an Orten aufzuwachen ohne jegliche Erinnerung daran, wie sie dorthin geriet und was sie in diesen Zeitlücken getan hat. Denn wie wir am Ende der Episode erfahren, war sie in diesen Abschnitten gar nicht sie selbst, sondern Beverly, die über die Neuroimplantate – welche Allison zwar entdeckt, aber dann vergisst – an ihre Stelle tritt. Allison ist Beverly!
Jack hat nicht viel Zeit, über Allisons Zustand nachzudenken, denn ihm schweben die Fälle davon. Eigentlich beginnt der Tag traumhaft für den Eureka-Sheriff. Erst hat Henry seinen Jeep bzw. seine Metallteile in eine Art Panzer verwandelt, und dann meldet sich auch noch Andy mit einem Banküberfall, den es zu untersuchen gilt. Aber Carters Freude auf normale Polizeiarbeit währt nicht lange. Ein Banküberfall in Eureka bedeutet nämlich, dass die komplette Bank verschwunden ist. Anscheinend ist jemand hinter der Antimaterie her, die in einer Safebox deponiert wurde.
In seinem Jeep, den ihm von Henry überreichten Detektor im Gepäck, macht sich Carter auf, die Bank zu suchen. Er findet sie zwar, aber mehrere Meter über einem See schwebend! Wie dorthin gelangen? Nun ja, sein Jeep schwebt auch, so wie plötzlich alles Andere, was einen hohen Anteil an Schwermetallen enthält. Die Gravitationsprobleme werden offenbar durch die Antimaterie in der Bank und ein altes Gerät verursacht, das Dr. Parrish dort zur Aufbewahrung gab.
Was für eine Menge an Entertainment sorgt, sind nicht nur die wie immer guten Carter-One-Liner, sondern auch seine Interaktion mit Hilfssheriff Andy und der rein physische Situationshumor, den Colin Ferguson großartig meistert. Wie ein Trickfilmheld gerät er von einer prekären Situation in die nächste.
Der Fall der Woche korrespondiert indirekt mit der übergreifenden Handlung um die Titan-Mission. Wer in den Schwebezustand will, muss dafür physisch geeignet sein. Die Vorbereitungen befinden sich in der nächsten Phase: physisches Training! Lupo übernimmt hier die Regie, und es geht wie beim Militär zu. Obwohl Zane aus der Mission ausgeschlossen wurde, scheint er als Einziger fit genug zu sein. Seinerseits versucht er Jo (Erica Cerra) zu überreden, sich zu bewerben. Holly (Felicia Day) wird währenddessen sowohl von Fargo (Neil Gryaston) als auch von Parrish (Will Wheaton) heiß umworben, und dieses Beziehungsdreieck sorgt für eine Menge liebevolles Nerd-Drama…
Up in the Air ist als Ganzes gesehen eine weitere hervorragende Eureka-Episode, die Entertainment zum Dahinschweben bietet. Nur gut aufpassen, dass nicht auch wir das Schicksal von Carters Jeep erleiden, den wir am Ende neben der Internationalen Raumstation davon gleiten sehen… !