Nachdem zwei Wochen lang von allen Seiten Kritik auf Hawaii Five-0 herunterhagelte, kann sich die CBS-Serie nun in meinen Augen mit Ma’ema’e steigern. Vor allem Krisengebiet Nr. 1, die Handlung um Kono, findet zu einem zufrieden stellenden Ende: nicht überraschend, aber trotzdem gut! Niemand hat sich dahin gehend täuschen lassen, dass Kono auf die „dunkle Seite“ gewechselt wäre – die Frage war nur, wie man dahinter kommen würde, was sie eigentlich macht. Die Verbindung zwischen Konos Geschichte und dem Fall der Woche scheint mir durchaus gelungen. Allerdings: Die viel dringendere kritische Frage lautete, warum Kono – abgesehen von Chins Bemühungen, mit ihr zu reden – vom Rest des Teams für längere Zeit ‚vergessen’ wurde. Diese Frage wird umso relevanter, als Kono bei Five-0 in Untersuchungshaft sitzt.
Aber bevor wir die Auflösung dieser Geschichte ins Auge fassen, machen wir zwei Schritte zurück: zum Fall der Woche, in dem ein beliebter Volleyball-Coach tot aufgefunden wird. Zunächst scheint alles auf einen Mord aus Leidenschaft hinzudeuten, bis das Team schließlich eine Verbindung zum organisierten Verbrechen findet – genauer: Geldwäsche. Die Familie Karl und Trisha Joyner steckt bis zum Hals in Schwierigkeiten und versucht zu fliehen. Karl schafft es nur bis zu seinem Auto, wo ein Scharfschütze ihn aus dem Verkehr zieht, während von Trisha jede Spur fehlt.
Dieses Mal sind alle vier derzeit aktiven Teammitglieder pärchenweise in die Untersuchung involviert – wobei wir am Anfang der Episode überflüssig ausführlich zu sehen und zu hören bekamen, dass es zwischen Kono und Malia wieder gefunkt hat und die beiden so gut wie zusammen sind. Trotzdem gut, Reiko Aylesworth (24) wieder zu sehen! Je mehr Nebenfiguren bei Hawaii Five-0 auftauchen, desto mehr Möglichkeiten für Nebenerzählungen eröffnen sich der Serie und können das Ganze komplexer gestalten.
Komplexer im Vergleich zu den vorherigen wird auch diese Episode, als in einem Hotelzimmer, wo Chin und Lori auf Trisha warten, plötzlich ein bewaffneter Unbekannter auftaucht und dann per Auto fliehen kann, nachdem Lori ihn während der kurzen Verfolgung angeschossen hat. Hinterm Steuer sitzt… Kono! Übrigens fand ich die Szene zwischen Lori und Chin im Hotelzimmer wirklich amüsant, als er ihr mitteilt, wie ähnlich sie Steve sei, und sie Chin tollpatschig mehr über Steves Privatleben zu entlocken versucht. Als sie dann die Verfolgung aufnimmt, hat sie tatsächlich den Super-Steve-Blick drauf!
Etwas später werden wir nach viel zu langer Pause wieder mit Super-Steve-Faustaction verwöhnt, was immer willkommen ist. Gar nicht korrekt findet Steve nach Konos Verhaftung die Tatsache, dass Kono und Fryer über ihren Undercover-Einsatz im Dunkeln gelassen wurden. Aber wo waren sie denn zuvor, all die Teamkollegen Konos? Steve spricht davon, Kono nicht mehr beschützen zu können – aber hat er das vorher tatsächlich getan? Na ja, ich habe den Zweck der Sache schon kapiert: Hauptsache, Steve aufregen, so dass er nicht nur kurze Zeit später einem der korrupten Cops eine verpasst, sondern auch Fryer zum Abschied beinahe ausknockt. Keiner solle sein Team aufmischen, teilt er ihm mit.
Und endlich ist es tatsächlich wieder ein Team – und die Anzahl seiner Mitglieder entspricht seinem Namen: Five-0. Die Serie unterstreicht diese Tatsache mit der letzten Einstellung, in der wir alle fünf geschlossen zusammen weggehen sehen. Zwar etwas pathetisch das Ganze, aber, wie gesagt, letztendlich zufrieden stellend. Go go Five-0!!!