Da gerade von Firefly die Rede war, muss man erwähnen, dass Fireflys Sean Maher in Embassy Row eine der Gastrollen übernimmt. Sein Bruder Denny, den, wie sich erweist, eine jahrelange Freundschaft mit Chance verbindet – im Kosovo rettete Denny Chance das Leben – wird ermordet.
Denny war so etwas wie ein Spy-Jäger, aber diesmal war der von ihm gesuchte russische Agent leider schneller. Wir erfahren, dass Chance eine eigene Telefonnummer für „friends and family“ besitzt, die nur gewählt werden soll, wenn Lebensgefahr besteht. Dann nämlich eilt unser Held herbei! So auch hier: denn wer außer Christopher Chance könnte es mitten in der russischen Botschaft mit den Russen aufnehmen? Herrlich, wie diese Episode uns das Agentengeschäft im Cold War-Style präsentiert, wo es nur so von grimmigen Russen wimmelt.
Im Vergleich zu den bisherigen Episoden ist Chance hier weniger auf Beschützermission als auf Rachefeldzug. Erstmalig steht in dieser Episode die Chance-Vorgeschichte auf der Tagesordnung: Nicht nur, dass er im Kosovo war, sondern er hat offenbar Freunde in hohen Positionen (der US-Regierung), wie hier den Secretary of Defense. (Winstons Erklärung: Er war nicht immer Secretary of Defense.) Natürlich habe ich Chances BotW (Babe of the Week) nicht übersehen. Wie könnte man auch: Emmanuelle Vaugier (CSI: NY) im knallroten Kleid…? Sie begleitet Chance zum Empfang in der russischen Botschaft.
Zusammengefasst: Unser Held hat wenig Zeit, um: a) den Spy zu entdecken, b) Dennys Leben zu retten, c) sein eigenes Leben zu retten (da auch er mit dem Gift infiziert wurde) und d) den Verkauf von Geheiminformationen zu unterbinden. Außerdem erweist sich die Femme Fatale als FBI-Agentin, mit der er sich eine ausgezeichnet choreographierte Tango-Kampfeinlage liefert. Winstons (Chi McBride) Kommentar: “Did the hooker just punch you in the face?”
Was will man mehr? Hier darf man sich ruhig wie ein Vierzehnjähriger fühlen – und es genießen.
Übrigens: Guerreros (Jackie Earle Haley) kleine, aber feine Auftritte – etwa in der Szene „Feeding the Cat“ oder der Boyscout-Konversation mit Winston – : Herrlich!
Wollt ihr wissen, wie alles endet? Es endet perfekt! Mark Valley und Emmanuelle Vaugier schaffen es, mit Handschellen aneinander gekettet und nach einer großartigen Motorradverfolgungsjagd alles zu einem guten Ende zu bringen. Nun: die FBI-Agentin will mehr über den charmanten Unbekannten wissen… und er hinterlässt für sie (und dadurch auch für uns) einen Fingerabdruck. Als sie ihn durch die Datenbank jagt, erscheint der Name John Doe mit Hunderten von Aliases! Ich möchte glauben: ein sehr schön inszeniertes Vorspiel zu einer langfristigeren Katz- und-Maus-Einlage, sowohl für die beiden als auch für uns Zuschauer.
Chance: Do you think I would risk everything for a woman? What am I, fourteen?
Das werden wir sehen…