Human Target: Salvage and Reclamation (1×07)

Standard

Doug: Um, I’m new to this. Is this rescue going well?
Chance: Better than some. Not as well as others.
Exzellente Beschreibung dieser Episode! Guilty Pleasure-Serie und Klischees hin oder her – ich habe Human Target vermisst. Salvage & Reclamation beschert uns eine genussvolle TV-Stunde: In dieser mit Indiana Jones-Zitaten und Inszenierungen voll gestopften Episode gibt es keine In medias Res-Erzählung mehr. Sie fängt mitten in der Action an und vergeudet nicht eine Sekunde, um uns Kunden und Kundengespräche, Vorbereitung und Anfang der Mission zu zeigen.

O.k., stimmt nicht ganz: In Salvage & Reclamation wählen die Human Target-Autoren ein anderes Hollywood-Erzählschema, da es verstärkt um die romantische Note des Ganzen geht: immer wieder wird die romantische Vorgeschichte dazwischen geschaltet. Stop & Go, wenn man so will. Action, action, action. Stopp. Ein Kuss? Doch nicht. Weil: Action, action, action. So hört sich das an:
Maria: What wasn’t easy for you?
Chance: Leaving. Honestly… I felt… not good about it.
Maria: Not good?
Chance: Yeah. Yeah, not good.
Maria: Care to expand on that?
Chance: How?
Maria: You said two words.
And Action!

Klar ist das nichts Neues und/oder Weltbewegendes, aber müssen Serien das immer sein, um Spaß zu machen? Für mich nicht. Nachdem ich mir in der letzten Episode nicht im Klaren darüber war, wer Babe of the Week sein sollte – wie einer unserer Leser richtig anmerkte, vermutlich … -, lässt man in Salvage & Reclamation keinen Zweifel aufkommen: Maria (Leonor Varela)! Fast fällt uns Ricky Martin ein: Ella es una mujer especial… Und was für eine! Sie ist eine alte Flamme von Chance aus dem Guerilla-Krieg in Südamerika, schließlich von ihm verlassen, und bittet ihn nun um Hilfe.

Er soll Doug, einen US-Anthropologen, aus der Militärgefangenschaft befreien, da er durch Zufall den Standort der seit Jahren vermissten Staatskasse gefunden hat. Reines Gold! Nicht nur hat Maria noch mehr vor – así es María! -, sondern ein bemerkenswerter Gegner betritt die Bühne. Nicht erst seit Sons of Anarchy bin ich ein großer Fan von Kim Coates und war deswegen höchst erfreut, ihn an Bord von Human Target zu sehen: als Bertram, CEO von Salvage & Reclamation – mit Chances Worten: ein Pirat, der dort auftaucht, wo es Gold gibt –, leistet er Großartiges. Da er die Folge überlebt, bleibt zu hoffen, dass es nicht sein letzter Auftritt in Human Target gewesen ist. Solche ambivalente Widersacher tun audiovisuellen Erzählungen immer gut!

Was den eigentlichen Spaß bei Human Target bereitet und uns über Klischees und vorhersehbare Handlung hinwegsehen lässt, ist die immer mitschwingende Ironie innerhalb der Serie. Zum Beispiel das Close-Up von Chances selbstzufriedenem Gesicht, als er Doug verkündet, Maria würde sich freuen, ihn zu sehen. Mark Valley schafft es, die liebevolle Ironie zu der von ihm gespielten Figur perfekt rüberzubringen. Obwohl ich das Zusammenspiel aller unserer Hauptfiguren genieße, entschieden sich die Human Target-Autoren auch diesmal, sie voneinander zu trennen, und ließen Chance die Geschichte vorantreiben, während Winston (Chi McBride) und Guerrero (Jackie Earle Haley) das Back-Up gewährleisten.

Diesmal ist Chance auf dem Boden (der romantischen Tatsachen) und die beiden in der Luft. Ja, ich sage absichtlich „in der Luft“ anstatt „im Flugzeug“, denn die Beschaffenheit des fliegenden Apparats und seines Piloten lässt einen, wie damals in Indiana Jones, eher an freien Fall denken. In dem befinden sich Winston und Guerrero zwischenzeitig tatsächlich, was zu folgendem Dialog führt – ich kann ihn euch nicht vorenthalten:
Guerrero: I think this could be it. In which case, I got some things I need to confess.
Winston: No. Oh, no. Hell, no!
Guerrero: Dude, that’s not cool, man.
Winston: I don’t give a flying Fig Newton if we are about to die. I’m not gonna spend the last minutes of my life listening to all the heinous, repugnant stuff you’ve done! And furthermore, I know a lot more about your amoral ass than you think I do. What do you think I do in this company? What do you think, I’m a night watchman or something? Yeah, the fire at the orphanage. Yeah, I know about that. The nun in Montreal–I know about that too. Well, see, I’ve already got a head that’s a stopped-up toilet full of Guerrero as it is. There’s no vacancy. No room at the inn. Lot full, no waiting. So if you start with this confession, I swear either me or you are gonna be the next thing to get out of this plane. All right, do you wanna test me? Go ahead. Go ahead, say one word. One word…
Alberto: Senor! Senor! (stabilisiert das Flugzeug)
Guerrero: Just for the record.. I think you could’ve handled that a little better.

Und auf dem Boden der romantischen Tatsachen? Ein Kuss und ein Abschied: Diese Episode ist ein absolut abgerundetes Ganzes. Ein Hollywood-Mini-Movie, das sich selbst nicht zu ernst nimmt!

Leave a Reply

Fill in your details below or click an icon to log in:

WordPress.com Logo

You are commenting using your WordPress.com account. Log Out /  Change )

Facebook photo

You are commenting using your Facebook account. Log Out /  Change )

Connecting to %s