True Blood: Fresh Blood (3×11)

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Der Titel der Episode Fresh Blood bringt es auf den Punkt: In den letzten zwei Wochen scheint es True Blood an frischem Blut oder besser gesagt, an Adrenalin zu mangeln. Seit dem viel versprechenden Höhepunkt mit Russels (Dennis O’Hare) Wetterbericht zeigt sich die HBO-Produktion zögerlich und tritt auf der Stelle, als hätte sie Angst den Schritt ins Licht zu machen. Immerhin sind manche Figuren in True Blood mutiger und machen den besagten Schritt. I can offer you the sun, so Eric (Alexander Skarsgard) zu Russell.

Aber True Blood kann sich nicht über die Dauer jeder einzelnen Episode nur auf das Viereck (Bill, Sookie, Eric, Russell) verlassen. Die Serie hat in dieser Staffel ihre Welt um Einiges erweitert und immer neue Nebenplots eingeführt. Das Problem ist, dass sie zu diesem Zeitpunkt weder signifikant Spannung aufbauen konnten, noch irgendeine Art Auflösung und Verbindung miteinander anzustreben scheinen.

Diese Episode ist das beste Negativbeispiel dafür: Sam, komplett besoffen, macht jeden in der Bar an, bevor er mit der wieder einmal trauernden Tara ins Bett geht. Arlene versucht mit Hollys Hilfe die zauberhafte Abtreibung, aber das Baby ist ziemlich hartnäckig – vermutlich „Rosemary’s (Rene’s) Baby“ als Nebenplot für die nächste Staffel? Lafayette, der in Harris’ Büchern lange nicht mehr am Leben ist, hat hier weiter zu existieren und man gibt ihm zu tun, indem er sprechende Vodoo-Puppen halluziniert – oder auch nicht. Jessica leidet nach wie vor unter dem Fehlen eines wirklichen Plots, in dem sie eine Rolle spielt und die Serie scheint sich nur verpflichtet zu fühlen, sie einmal pro Episode zu zeigen.

Übrigens sehr schön fotografierte Szene mit ihr und Hoyt auf dem Sofa, als leicht aus der Übersicht gefilmt, Jessica an ihm verführerisch „hochschleicht“. Oh, und Summer arbeitet im Auftrag von Hoyts Mutter! WTF! Die Interaktion zwischen Jason und Crystal? Zeitverschwendung! Deswegen zurück zum Hauptplot. Eric und Bill (Stephen Moyer) bereiten eine Falle für Russell. Leider weiß Sookie (Anna Paquin) – wie immer – nichts davon. Eric und Russell trinken ihr Blut und Eric läuft als erster in die Sonne, um Russell die Wirkung zu beweisen und ihn herauszulocken, denn die Wirkung hält ja nicht lange an.

Mir gefiel nicht, Sookie schon wieder irgendwo liegen zu lassen, während große Ereignisse von statten gehen. Die Serie wirft sie immer wieder in die Passivität zurück. Sookie als hilfloses Opfer, als Mittel zum Zweck, nach ganzen drei Staffeln? Das letzte Bild zeigt uns Eric und Russell zusammengekettet unter der Sonne verbrennen. Was will True Blood machen, falls die beiden Figuren zu Asche werden? Apropos Asche: Das Tribut zollende “In Memoriam” aller Opfer in den bisherigen drei Staffeln am Anfang der Episode ist ziemlich amüsant. “Ain’t We Got Fun” – der Klingelton auf Erics Handy. Die Frage ist: Kann die Serie in zwei Wochen diese bis zu ihrer Mitte sehr gute Season noch genauso gut beenden? Can we have fun?

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