Dexter: Hello, Dexter Morgan (4×11)

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Nach der Verhaftung von Christine fürchtet Dexter, dass ihm kaum Zeit bleiben wird, Trinity zu töten, ihn für sich selbst zu haben, bevor seine Kollegen den Spuren folgen. Und die nötige Zeit zu schinden, ist Dexter die ganze Episode unterwegs, um am hellichten Tag falsche Spuren zu legen und Miami Metros Aufmerksamkeit auf einen durch einen Prostituiertenmord schon bekannten Fernfahrer zu lenken. Kein Wunder, dass die Kollegen den Spuren folgen, ohne Verdacht zu schöpfen – sie alle haben Anderes im Kopf: Angel und Maria beschließen zu heiraten, mit Dexter als Trauzeugen, um der Kündigung aus dem Weg zu gehen – ihr Chef hat Überwachungsbilder in die Hände bekommen, auf welchen man die beiden zusammen sieht.

Deb ist mit Christine und der Trauer um Lundy beschäftigt und Quinn mit der Feststellung, dass er ein Dummkopf ist und an der Nase herumgeführt wurde. Ob Dexters falsche Spuren und der Mord an dem Fernfahrer nachvollziehbar waren, ist eine Sache. Übrigens: die Dark Passenger-Tat war sehr schön, beinahe belustigend, im Schnellverfahren ausgeführt. Oder war es gar nicht The Dark Passenger? Vielleicht war es Dexter, der Familienvater, oder Dexter, der Bruder? Oder Dexter, der Miami Metro-Angestellte? Ich muss zugeben, dass Harrys ständiges Anprangern von Dexters Identitätsdilemma mir diesmal zu viel des Guten war. Vollkommen genügt hätte die eindrucksvoll inszenierte, kurze Szene, als Dexter vor dem Triptychon-Spiegel (obwohl der Spiegel vier Flügel hat) steht und die Kamera zu Harrys Worten von links nach rechts schwenkt; wir sehen eine Dexter-Spiegelung nach der anderen (und gleichzeitig dieselbe):
“Blood tech, husband, father, serial killer and now, Kyle Butler extortionist? Which one are you?”
“All of them.”

Genau den gleichen Schwenk macht die Kamera ganz am Anfang der Episode, von links nach rechts, aber dieses Mal von einem Bild zum nächsten. Sie schwenkt von Trinity, der die Nachrichten über die Rettung des kleinen Jungen sieht, zu Dexter, der dabei ist, die falschen Fährten zu fabrizieren.
Ich fand die Episode sehr schön aufgeteilt: in Deb-Christine-Teil und Trinity-Dexter-Teil. It’s all in the Family! Und es mag sein, dass Rita (Julie Benz) die meisten Fans nervt, aber sie führt ihre Rolle der konsequent und nachvollziehbar aus. Wird sie nach all dem, was passiert ist, Dexters „wirklicher“ Lebenspartner?

Da wir bei den Frauenfiguren sind: sie gaben in dieser Episode alles. Die Szenen zwischen Deb und Christine waren ein Kammerspiel zum Genießen, vor allem dank Jennifer Carpenters durchgehend grandioser schauspielerischer Leistung. Was Christine betrifft: Zum Abschluss ihres Dexter-Auftritts sahen wir, dass Courtney Ford nicht nur oben-ohne herumlaufen, sondern auch schauspielern kann.

Aber nichts kann das Spielchen zwischen Michael C. Hall und John Lithgow übertreffen! Ich werde hier nicht ins Detail gehen, da ihr Leser bestimmt ungeduldig seid, mit den Kommentaren anzufangen. Die allerletzte Szene zwischen den beiden drückt am besten ihre wechselhafte Beziehung aus. Nachdem Trinity Dexter bis zu seinem Arbeitsplatz gefolgt ist, da Dex in seine Rolle „Dexter Brother“ schlüpfen und Debra beistehen muss, betritt Trinity den Raum, in dem seine Geschichte an den Wänden klebt. Wie er da auf die Tafeln schaut und seine Taten Revue passieren lässt, sorgt für Gänsehaut. Darauf folgt die Begegnung zwischen den beiden, die uns anhand der wechselnden Ober- und Untersichtaufnahmen das Gefühl gibt, Trinity würde Dexter um mehrere Köpfe überragen: überlegen…
Der perfekte Abschluss vor dem Showdown!

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