Monthly Archives: April 2013

Warehouse 13: Love Sick (3×03)

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Warehouse 13 lässt mit dieser Episode nahezu alle Beteiligten in eine romantische Falle tappen – für manche entwickelt sich diese zu einer nahezu tödlichen. Einzig und allein Steve wird auf Eis bzw. auf Bronze gelegt, aber da er noch keinen „love interest“ hat, ist das verständlich. Love Sick ist im Großen und Ganzen eine Artie-Episode. Er bekommt wieder Gelegenheit, etwas für sein romantisches Leben zu tun, nämlich den nächsten Schritt bei dem Spaziergang, den er und Warehouse-Doktor Vanessa letzte Staffel begannen.

In Salt Lake City sterben mehrere junge Frauen, und die Ärzte können sich die Ursachen nicht erklären. Die Opfer verwandeln sich buchstäblich in Erde, in Lehm. Vermutlich steckt ein Artefakt dahinter, und das ruft Vanessa auf den Plan, die hier als CDC-(Center for Desease Control-) Mitarbeiterin auftritt. Sie holt Artie dazu, was für hochgezogene Augenbrauen in seinem Team sorgt. Nicht unbedingt die Tatsache, dass Arties Kompetenz gefordert wird, sondern seine Vorbereitungen auf das Treffen mit Vanessa, die sogar Parfüm involvieren… Claudia stellt sich freiwillig an seine Seite, um die möglichen Liebesverwicklungen aus nächster Nähe zu  verfolgen.

Und der Rest des Teams? Myka (Joanne Kelly) und Pete (Eddie McClintock) wachen nackt zusammen in Arties Bett auf. Bevor man als Zuschauer denselben Schock bekommt wie die beiden Figuren, realisiert man, dass Mykas Haare blond sind. Ein Paralleluniversum? Oder spielen die Hormone der beiden nach dem Wiedersehen verrückt? Eigentlich ja, aber gleichzeitig auch nein: Es erweist sich, dass Pete und Myka mit zu vielen Artefakten gespielt haben. Alles fing harmlos an, mit typischen Pete-Scherzen Richtung Steve wegen seines Coming-Outs. Aber wie gerieten beide ins Bett? Haben sie tatsächlich miteinander geschlafen? Arties Zahnbürste unter dem Bettlaken und die Tatsache, dass Pete mitten in der Nacht bei ihm Pizza zu bestellen versuchte, fügen dem Ganzen noch mehr faden Beigeschmack hinzu.

Alles begann mit einem Artefakt, das Menschen betrunken macht und für Erinnerungslücken sorgt (W.C. Fields juggling balls). In Rückblenden verfolgen die beiden die eigenen Spuren, bis sie die komplette Geschichte rekonstruiert haben und Mykas neue Haarfarbe mit… Marilyn Monroes Haarbürste erklären können! Die blonde bzw. rote Linie der beiden: Sie würden nie miteinander schlafen wollen, denn sie sind ja nur Freunde und Kollegen. Gute Entscheidung der Warehouse 13-Autoren, nach der Wiedervereinigung mit Myka die so genannte ungelöste sexuelle Spannung spielerisch anzusprechen und gleichzeitig zu zeigen, dass die Partnerschaft wieder völlig intakt ist.

Und wie steht es um mit der Partnerschaft zwischen Claudia und Artie? Dieses Mal versucht Claudia Artie in romantischen Angelegenheiten zu unterstützen. Es scheint so, als würde das Wiedersehen mit Vanessa zum richtigen Ende führen… bis Hugo (Rene Auberjonois) auftaucht. Man erinnere sich an die 13.1-Episode, den Crossover mit Eureka, in der Hugos Alter Ego, der Computer Hugo One, das Warehouse in Schach hielt. Artie & Co. retteten damals Hugo. Nun ist er an der Reihe, den Gefallen zu erwidern: Ein Artefakt hat dafür gesorgt, dass ein Computer-Virus  in Menschen eindringen und menschliche DNA so verändern kann, dass sich die Betroffenen in einen Haufen Erde verwandeln. Der Hintergrund: die Geschichte über den Golem!

Aber nicht nur ganze Menschenleben stehen auf dem Spiel, sondern auch seine Dimensionen – etwa Arties Liebesleben. Es erweist sich, dass Hugo und Vanessa eine gemeinsame Vergangenheit teilen und das Wiedersehen alte Gefühle erweckt. Werden die beiden diese Gefühle mit ins Grab nehmen? Denn sowohl Hugo als auch Vanessa werden infiziert, und nun ist es an Artie, sein eigenes Leben für die beiden und alle anderen Infizierten zu riskieren. Nun, an Claudia ist es auch. Sie kann den Hacker Tyler überreden, ihr seine Artefakt-Kette zu geben. Alle werden gerettet… und Vanessa will ihr Date mit Artie doch haben! Und Hugo? Artie: Going back to Eureka? Hugo: No. Enough of that town.

Tyler aber scheint mit diesem Fall der Woche nicht von der Oberfläche zu verschwinden, denn der angebliche Polizist (Sasha Roiz), der ihn wegführt, arbeitet mit der FBI-Agentin von letzter Woche zusammen… für den Mann im Schatten, den unbekannten Gegner, dessen Pläne immer noch unklar sind. Aber Warehouse 13 bleibt genug Zeit, um sie zu entblößen. Wie gefielen euch die Episode, Mykas blonde Haare und die Geschichte mit Artie und Vanessa?

Warehouse 13: Trials (3×02)

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Trials ist eine durch und durch emotionale Episode, die zwar manchmal ein wenig ins Melodramatische abzugleiten droht, aber unterm Strich Mykas Rückkehr und die diesbezüglichen Gefühle der Beteiligten sehr gut abhandelt. Die Warehouse 13-Episode eröffnet mit dem Fall der Woche, in dem mehrere Menschen plötzlich anfangen, sich zurück zu entwickeln: vom Erwachsenen zum Jugendlichen und dann zum Kind, bis sie alles aus ihrem Leben vergessen haben – und schließlich vergessen, wie man atmet.

Mykas Voice Over, mit dem Trials nach dem Teaser beginnt und mit dem die Episode auch endet, hadert mit Mykas Entscheidung, das Warehouse zu verlassen, und den Konsequenzen. Kann sie ihre Position in der Warehouse-Familie wieder so einnehmen, wie sie sie hinter sich ließ? Hat sie überhaupt alles hinter sich gelassen? Haben die anderen Myka hinter sich gelassen? Können sie und Pete wieder ein Team sein, wie früher? Überzeugend stellt Joanne Kelly diese Zweifel und Unsicherheiten dar, als ihre Figur alle am Tisch sitzend beobachtet und feststellt, dass ein Stuhl fehlt. Ihr Stuhl.

Aber wie man am Hauptfall der Woche sieht, ist es nicht nur Myka, die Unsicherheit verspürt. Pete sagt zu ihr, dass alles „Double Rainbow, All the Way“ sei (Nathan Fillion lässt grüssen!); als er jedoch durch das Artefakt zurück in seine Kindheit versetzt wird, erfährt sie von ihm, wie sehr ihr Weggang ihn getroffen hat. Genauso wie Familienmitglieder den kleinen Pete damals nach und nach verließen, verließ Myka nun den erwachsenen Pete und zog ihm damit gleichsam den Boden unter den Füßen weg. Myka realisiert das und bittet ihn letztendlich um Vergebung.

Während die beiden zu ihrer früheren Partnerschaft zurückzukehren versuchen, machen sich Claudia und Steve (Aaron Ashmore) daran, eine neue zu bilden. Und wie es die Redensart so schön sagt: Partnerschaft basiert auf Vertrauen! Damit man einander vertrauen kann, muss man Einiges voneinander wissen. Dass Artie (Saul Rubinek) das Team in zwei Paare aufteilt, gibt Claudia und Steve die Möglichkeit, einander näher zu kommen, während sie ein Artefakt – ein altes Messer – zu bergen versuchen. Steves Coming Out – er sei schwul – kam mir etwas zu plötzlich, aber diese Entscheidung der Autoren sorgt dafür, dass zwischen den beiden tatsächlich „nur“ eine Freundschaft enstehen kann – was angesichts ihrer komplizierten Vater-Tochter-Beziehung mit Artie und der ‚ungelösten sexuellen Spannung‘ zwischen Pete und Myka der Team-Dynamik gut tun könnte.

Am Ende der Episode stellt Myka unter Beweis, dass sie mit Leib und Seele wieder dabei ist. Es gelingt ihr, die Rückwärts-Entwicklungen der Betroffenen – inklusive Pete – wieder umzukehren, indem sie die passenden Artefakte ausfindig macht. Ein gezielter Schuss – und Myka ist wieder da, wo sie war: aber dieses Mal mit mehr Glauben und Vertrauen, mehr Vertrauen in sich selbst.

Warehouse 13: The New Guy (3×01)

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To be (a Warehouse-Agent) or not to be? Das ist die Frage, mit welcher Warehouse 13 die dritte Staffel eröffnet. The New Guy jedoch ist nicht wirklich selbst Shakespearesches Drama, sondern benutzt es eher als Mittel zum Zweck. Oder besser gesagt: zu zwei Zwecken. Zweck Nummer eins: die schon erwähnte Frage und die Fortsetzung des Myka-Dilemmas. Zweck Nummer zwei: die Erweiterung des Warehouse-Teams um einen neuen Agenten. Warehouse 13 hält sich weiterhin an die Struktur aus vorherigen Staffeln und setzt den Nebenplot der Woche ein, um gewissen  Beziehungsproblematiken zwischen den Figuren den metaphorischen Spiegel vorzuhalten.

So auch in The New Guy. Die Erzählung um die sich buchstäblich in Lichtblitzen materialisierende Spannung zwischen den Zeus- und Hera-Statuen im Warehouse ist an sich langweilig, aber sie zeigt in erster Linie, wie (auf ihre Art und Weise) harmonisch  Claudia und Artie (Saul Rubinek) als Team funktionieren. Außerdem referiert man damit, wie schon erwähnt, auf die Spannung zwischen Pete (Eddie McClintock) und

Myka – und die, in welche alle Fans versetzt wurden, als Myka das Warehouse verließ. Wird sie zurückkehren oder nicht?
Nun, die Frage wird relativ schnell beantwortet, indem nämlich Joanne Kellys Name in den Credits am Anfang der Episode zu sehen ist. Aber in welcher Rolle wird sie auftauchen? Als die nerdige Bibliothekarin Myka, die nicht nur eine überdimensionale Brille trägt, sondern sich auch bestens mit dem Shakespeareschen Drama auskennt. Kommt genau richtig, wenn Morde mit Hilfe eines verfluchten Buchs aus der Zeit des großen britischen Dramatikers begangen werden! Die Verwendung des Falls der Woche, um Myka wieder an Bord zu holen, ist nicht gerade großes Drama, aber solche Ansprüche hat Warehouse 13 auch nie an sich gestellt. Außerdem fehlt es, um Mrs. Frederics (CCH Pounder) Versprechen einer “invitation to endless wonder” einzulösen, nach wie vor nicht an Imagination, sondern an Budget. Andernfalls wären Warehouse 13 keine Grenzen gesetzt beim Zugang zu der gesamten Geschichte der Menschheit.

Dieses Mal ist es Jimmy Hendrix’ Gitarre, die am Anfang der Episode für Probleme sorgt – und auch dafür, dass das Warehouse-Team auf den AFT-Agenten Steve Jinks (Aaron Ashmore) trifft, eine Art menschlicher Lügendetektor. Die Serie verschwendet keine Zeit, um mehr über seine Gabe zu erzählen, aber das Material will man sich wohl für später aufsparen. Seine Einführung dient hier eher der schnellen Erklärung der Warehouse 13-Welt für potentielle neue Zuschauer.

In dieser Welt ist alles beim Alten – abgesehen von Claudias dazu gewonnener Selbstsicherheit und Petes Verlust seines Kulturelle-Referenzen-Humors. Nur Myka kann Petes Lachen zurückbringen, und das geschieht auch am Ende der Episode. Nichtsdestotrotz funktioniert in meinen Augen das Zusammenspiel zwischen Ashmore und McClintock sehr gut. Vielleicht wird ja eine durch Steve veränderte Teamdynamik (Pete als eine Art Mentor für Steve) die Albernheit – vor allem Petes – zurückschrauben, die in der zweiten Staffel manchmal etwas zu viel des Guten war?
Gut funktionierte in der zweiten Staffel der handlungsübergreifende Plot um H.G. Wells (Jaime Murray). Und Wells bzw. ein Wells-Hologramm bewegt nun Myka dazu, ins Warehouse zurückzukehren.

Das Ganze wirkt etwas plump, aber man kann es Warehouse 13 verzeihen, denn ein Abgang von Joanne Kelly hätte der SyFy-Serie wirklich nicht gut getan! Ob Jaime Murray in der dritten Staffel weitere Auftritte absolvieren wird, bleibt fraglich, denn das Gerücht eines H.-G.- Wells-Spinoffs macht seit einiger Zeit die Runde. Außerdem scheint das Team einen neuen Gegner gefunden zu haben. Von dem weiß es aber noch nichts! Er bleibt auch für uns Zuschauer vorerst der Mann im Schatten. Unser Wissensvorteil gegenüber den Figuren betrifft die Rolle der FBI-Agentin, mit der sich Pete in dieser Episode etliche verbale Schlachten liefert. Sie scheint die rechte Hand des Bösewichtes zu sein, und die beiden haben es auf die Warehouse-Familie abgesehen. Alles in Allem: ein gelungener Auftakt, gemessen an Warehouse 13-Standards.