Warehouse 13: The New Guy (3×01)

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To be (a Warehouse-Agent) or not to be? Das ist die Frage, mit welcher Warehouse 13 die dritte Staffel eröffnet. The New Guy jedoch ist nicht wirklich selbst Shakespearesches Drama, sondern benutzt es eher als Mittel zum Zweck. Oder besser gesagt: zu zwei Zwecken. Zweck Nummer eins: die schon erwähnte Frage und die Fortsetzung des Myka-Dilemmas. Zweck Nummer zwei: die Erweiterung des Warehouse-Teams um einen neuen Agenten. Warehouse 13 hält sich weiterhin an die Struktur aus vorherigen Staffeln und setzt den Nebenplot der Woche ein, um gewissen  Beziehungsproblematiken zwischen den Figuren den metaphorischen Spiegel vorzuhalten.

So auch in The New Guy. Die Erzählung um die sich buchstäblich in Lichtblitzen materialisierende Spannung zwischen den Zeus- und Hera-Statuen im Warehouse ist an sich langweilig, aber sie zeigt in erster Linie, wie (auf ihre Art und Weise) harmonisch  Claudia und Artie (Saul Rubinek) als Team funktionieren. Außerdem referiert man damit, wie schon erwähnt, auf die Spannung zwischen Pete (Eddie McClintock) und

Myka – und die, in welche alle Fans versetzt wurden, als Myka das Warehouse verließ. Wird sie zurückkehren oder nicht?
Nun, die Frage wird relativ schnell beantwortet, indem nämlich Joanne Kellys Name in den Credits am Anfang der Episode zu sehen ist. Aber in welcher Rolle wird sie auftauchen? Als die nerdige Bibliothekarin Myka, die nicht nur eine überdimensionale Brille trägt, sondern sich auch bestens mit dem Shakespeareschen Drama auskennt. Kommt genau richtig, wenn Morde mit Hilfe eines verfluchten Buchs aus der Zeit des großen britischen Dramatikers begangen werden! Die Verwendung des Falls der Woche, um Myka wieder an Bord zu holen, ist nicht gerade großes Drama, aber solche Ansprüche hat Warehouse 13 auch nie an sich gestellt. Außerdem fehlt es, um Mrs. Frederics (CCH Pounder) Versprechen einer “invitation to endless wonder” einzulösen, nach wie vor nicht an Imagination, sondern an Budget. Andernfalls wären Warehouse 13 keine Grenzen gesetzt beim Zugang zu der gesamten Geschichte der Menschheit.

Dieses Mal ist es Jimmy Hendrix’ Gitarre, die am Anfang der Episode für Probleme sorgt – und auch dafür, dass das Warehouse-Team auf den AFT-Agenten Steve Jinks (Aaron Ashmore) trifft, eine Art menschlicher Lügendetektor. Die Serie verschwendet keine Zeit, um mehr über seine Gabe zu erzählen, aber das Material will man sich wohl für später aufsparen. Seine Einführung dient hier eher der schnellen Erklärung der Warehouse 13-Welt für potentielle neue Zuschauer.

In dieser Welt ist alles beim Alten – abgesehen von Claudias dazu gewonnener Selbstsicherheit und Petes Verlust seines Kulturelle-Referenzen-Humors. Nur Myka kann Petes Lachen zurückbringen, und das geschieht auch am Ende der Episode. Nichtsdestotrotz funktioniert in meinen Augen das Zusammenspiel zwischen Ashmore und McClintock sehr gut. Vielleicht wird ja eine durch Steve veränderte Teamdynamik (Pete als eine Art Mentor für Steve) die Albernheit – vor allem Petes – zurückschrauben, die in der zweiten Staffel manchmal etwas zu viel des Guten war?
Gut funktionierte in der zweiten Staffel der handlungsübergreifende Plot um H.G. Wells (Jaime Murray). Und Wells bzw. ein Wells-Hologramm bewegt nun Myka dazu, ins Warehouse zurückzukehren.

Das Ganze wirkt etwas plump, aber man kann es Warehouse 13 verzeihen, denn ein Abgang von Joanne Kelly hätte der SyFy-Serie wirklich nicht gut getan! Ob Jaime Murray in der dritten Staffel weitere Auftritte absolvieren wird, bleibt fraglich, denn das Gerücht eines H.-G.- Wells-Spinoffs macht seit einiger Zeit die Runde. Außerdem scheint das Team einen neuen Gegner gefunden zu haben. Von dem weiß es aber noch nichts! Er bleibt auch für uns Zuschauer vorerst der Mann im Schatten. Unser Wissensvorteil gegenüber den Figuren betrifft die Rolle der FBI-Agentin, mit der sich Pete in dieser Episode etliche verbale Schlachten liefert. Sie scheint die rechte Hand des Bösewichtes zu sein, und die beiden haben es auf die Warehouse-Familie abgesehen. Alles in Allem: ein gelungener Auftakt, gemessen an Warehouse 13-Standards.

One response »

  1. Gabs die dritte Staffel eigentlich inzwischen schon auf deutsch? Ich wüsste nur zu gerne, wie (und ob) diese furchtbar plumpe Claudia in den Mund Toyota-Schleichwerbung umgesetzt wurde. 😉

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