Eureka bringt wie auch im letzten Jahr eine Abschluss-Episode zu Weihnachten, die mit der fortlaufenden Erzählung wenig zu tun hat – aber dafür mit Weihnachtsmärchen. Gibt es eigentlich einen besseren Ort als Eureka, wo während der Weihnachtstage alles möglich wäre? Eigentlich kaum. Auch wenn man getrost konstatieren darf, dass die Weihnachtsepisoden immer wieder mit einer extra Portion Weihnachtsglocken auf den Gefühlsknopf drücken (Knöpfe drücken ist in dieser Episode – und in Eureka generell – eine häufig ausgeübte Tätigkeit!), ist es trotzdem amüsant, die Figuren vor Jahresende noch einmal zu sehen.
Obwohl: welche Figuren? Eine sehr gute Frage, die in dieser Episode extrem schwer zu beantworten ist. Während Carter (Colin Ferguson) und seine Co-Konspiratoren versuchen, Eureka als Weihnachtsüberraschung mit Schnee zu bedecken, bemüht sich Allison (Salli Richardson-Whitfield), das perfekte Fest für alle zu organisieren. Auch die perfekten Geschenke sollen es sein, aber wie man es von Kindern kennt, sind sie nur zu ungeduldig, unter den Tannenbaum zu schnuppern.
Da Kevin und Jacks Tochter Jenna ins Bett bringen müssen, erlauben sie ihr, ein Geschenk zu öffnen. Ausgerechnet ein Hologramm-Buch kommt zum Vorschein, das Kevin dann mit der falschen Stromquelle speist und das in Verbindung mit einem Protonen-Beschleuniger die ganze Stadt und die Menschen außerhalb Sarahs in Cartoons verwandelt. Übrigens: Dieses Mal wird die Geschichte am Anfang und zum Ende von Sarahs Voice Over erzählt. Als die Kinder mit dem Buch spielen, ändern sich die Bilder und springen von Scooby Doo, South Park, Simpsons und Charlie Brown zu japanischer Anime!
Henry verwandelt sich in eine Aufziehpuppe (Woody aus Toy Story), Jo Lupo wird zu Disneys “Jo White”, Taggart zum Eisbären – und Carter ähnelt Dudley Do-Right. Dr. Drummond ist natürlich auch mit von der Partie in einem von Hunden gezogenen Schlitten. Der Hundeanführer heißt Rudy (kurz für Rudolph?) und überbringt eine Nachricht für Deputy Andy (Kavan Smith), während Sninjas (Schnee-Ninjas) Eureka angreifen. Eureka schafft es inmitten dieses amüsanten, leicht melancholischen Animationsfestes beinahe unbemerkt, persönliche Nachrichten für die Figuren einzubauen… und eine ganz einfache für uns Zuschauer.
Nicht nur verkörpern die animierten Figuren, die wir sehen, Eigenschaften oder Gemütszustände der Betroffenen – Jo (Erica Cerra) als sich für die Feiertage isolierende/s Eisprinzessin / Schneewittchen, Taggart (Matt Frewer) als Eisbär, Fargo (Neil Grayston) als Bobble-Head oder Henry als Aufziehpuppe -, sondern sie können auch einander Weihnachtswünsche erfüllen. Wenn auch nicht so, wie sie es sich ursprünglich gedacht hatten. Und Eurekas Nachricht an uns: Vielleicht den Laptop, das Blackberry und andere Geräte wenigstens für einen Tag ausgeschaltet lassen und trotzdem Verbindung zueinander halten – und zwar von Angesicht zu Angesicht, wie es die Alltagshektik oft nicht mehr erlaubt.