Category Archives: Homeland

Homeland: In Memoriam (2×11)

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Genauso wie in der letzten Episode Waldens Tod zu einer der besten Szenen führte, ist Abu Nazirs Abschied von der Serie eine Art Auslöser für eine Reihe an hervorragenden Momenten. Schon im letzten Review habe ich darüber gesprochen, wie Homeland es gar nicht nötig hat, klassische Action-Klischees zu bedienen. Aber die Autoren wollten anscheinend Abu Nazir zu einer Art Monster aus dem Dunklen machen und vermischten Horror- und Action-Dramaturgie der einfachsten Sorte zu einem misslungenen ersten Teil der Episode.

Sobald Abu Nazir getötet wurde, ging es bergauf. Das nimmt nicht Wunder, denn der ganze Plot um Walden und Abu Nazir diente nur als Mittel zum Zweck, um emotionalen Druck auf alle Beteiligten auszuüben. Im zweiten Teil der Episode werden wir Zeugen der Erleichterung. Obwohl Erleichterung ist es nicht wirklich, sondern Entspannung, die bei manchen für klaren Kopf sorgt und bei anderen zu einer Konfrontation mit ihrer ausweglosen Situation führt.

Als Brody die Nachricht über Abu Nazirs Tod bekommt, kommen ihm die Tränen, Tränen der Erleichterung, Tränen der Trauer. All das geschieht im Stillen, ohne große Worte und ohne große Gesten. genauso wie die lange Szene mit Brody und Jessica in dem Auto. Beide reden zum ersten Mal ruhig und entspannt miteinander. Vor allem Jessica hat er nicht mehr nötig zu kämpfen und Wahrheiten zu wissen, die sie eigentlich nicht wissen will. Der Augenblick, als er ansetzt, um ihr alles zu gestehen, ist eine sehr schöne Inszenierung von Jessicas Position. Sie will und muss es nicht wissen. Es betrifft sie nicht mehr. “You must really love her” sagt sie und macht Brody damit klar, dass Carrie die einzige ist, deren Job darin besteht, über Brody zu wissen. Liebt er Carrie wirklich so sehr, wie sie ihn liebt? Brody wurde permanent nach allen Seiten hin gezogen und ihm wurde gesagt, was er zu tun hat. Jetzt sind Abu Nazir und Walden nicht mehr da. Problem gelöst? Eigentlich kann man Brodys Problem nicht lösen.

Er bleibt gefangen, gefangen in seiner Vergangenheit. Er kann sie nicht wirklich bewältigen und ohne sie zu bewältigen kann er eigentlich nicht weiter machen. Bleibt ihm nur den einen Ausweg? Wird Quinn den Abzug drücken? Wenn es nach Estes geht, muss man komplett aufräumen. Angefangen vielleicht mit Saul.

Aber Saul ist eine harte Nuss bzw. die Schale ist hart, um den weichen Kern zu schützen. Die Szene mit dem Lügendetektor arbeitet im Grunde nur auf diesen einen Augenblick hin, als die Frage danach kommt, ob Saul Aileen die Waffe für ihren Selbstmord bereit stellte? Sauls Gesichtsausdruck spricht Bände. Er spricht vor allem darüber, was Homeland ausmacht, nämlich solche Momente zu kreieren. Hat Saul Aileen die Waffe gegeben? Ja. Aber als Waffe? Nein. Ja. Vielleicht. Homeland schafft es jede einzelne Figur zu einem Punkt zu führen, an dem sie anfängt zu zerbrechen… Genau dort finden sie zueinander, wie Carrie und Brody und versuchen das “Gebrochensein” miteinander zu teilen.

Homeland: Broken Hearts (2×10)

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Mit Sicherheit hat diese Episode die Herzen derjenigen Zuschauer gebrochen, die die Handlung vor der Emotion bevorzugen. Obwohl ich im Review zur letzten Episode geschrieben habe, dass ich meistens nicht nach Plausibilität in Plotdetails suchen mag, ist die zehnte Episode voller überraschender Plot-Ereignisse im negativen Sinne.

Wenn man eine Action-Serie (wie “24”) schauen würde, in der die Protagonistin den Ober-Bösewicht mit einem Stück Rohr angreifen will, dann ist alles ok. Aber in Homeland? Homeland ist selbst daran schuld, bei den Zuschauern für hoch gezogene Augenbrauen zu sorgen, denn die Showtime-Serie hat uns die ganze Zeit von ihrer Art die Probleme anders anzugehen überzeugt. An zwei hervorragenden Szenen kann man sehen, was Homeland ausmacht.

Die erste ist das Treffen zwischen Saul und dem (nicht wirklich) ehemaligen Agenten Dar Adal. Adal wirft Saul vor, dass er zu sensibel und zu emotional für das Spiel ist. Saul glaubt an das Gute in dem Menschen und das macht ihn in Adals Augen verletzlich. Dabei geht es um Brody und um die Anweisungen an Quinn, ihn zu beseitigen.

Auch wenn keiner es wirklich ausspricht, ist für Saul alles klar und er konfrontiert Estes auf vehemente Art und Weise. Im Grunde lässt ihm Saul keine Wahl und findet sich schnell in einer Zelle wieder. So kann er nicht Carrie zur Hilfe eilen, die nach einem Autocrash von Abu Nazir entführt und gefangen gehalten wird. So kommen wir zur zweiten angesprochenen Szene, in der Carrie und Abu Nazir ein Wortgefecht über die Richtigkeit ihrer Handlungen und Motiven führen, nur um festzustellen, dass sie sich im gewissen Sinnen ziemlich ähnlich sind.

Abu Nazir lässt Brody entscheiden: Entweder stirbt Carrie oder Walden. Vielleicht erscheint Abu Nazirs Rache an Walden “zu persönlich”, aber das Persönliche ist eben, worum es hier geht. Das Töten aus der Distanz via Herzschrittmacher, so sehr es als Masterplan nicht plausibel erscheinen mag, ist auf emotional-persönlicher Ebene nur zu logisch. Abu Nazirs Sohn wurde auch aus der Distanz via Technik getötet. Unpersönlich.

Interessanterweise macht ausgerechnet Brodys Präsenz den Unterschied. Er ist bei Walden als dieser stirbt. Brody drückt ihn nach unten, damit Walden das Telefon nicht erreicht kann. Wir sehen Brody in diesem Augenblick emotional “nackt”. Er macht es persönlich! Brody teilt Walden mit, wie er wirklich fühlt und worum es hier geht.

Diese Szene ist so wichtig, denn sie drückt alles auf einmal aus: Die Wut, die Zerrissenheit, die Verzweiflung und … die triumphale Genugtuung. Es ist der einzige Sieg, der Brody in dieser Staffel gegönnt wird und gleichzeitig seine größte Niederlage.

Auch wenn Homeland manchmal übertriebene oder in den Augen vieler Zuschauer nicht plausible Ereignisse bietet, macht es die Showtime-Serie vor allem, um uns zu zeigen, wie die Figuren damit umgehen, wie sie in einem Wechselbad der Gefühle zu ertrinken drohen. Weit und breit ist kein Rettungsring zu sehen…

Homeland: Two Hats (2×09)

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Viele Zuschauer haben sich die Frage gestellt, wie es wohl Abu Nazir gelungen ist, amerikanischen Boden zu betreten? Die Frage ist: Das ist absolut irrelevant. Homeland ist keine Dokumentation über Terroristen, sondern eine fiktionale Erzählung. Andererseits – im “normalen” Leben sind schon Sachen geschehen, die sich ein Autor nie getraut hätte, als fiktionale Ereignisse niederzuschreiben, weil niemand es glauben würde. Der Logik zu folgen ist natürlich wichtig, aber man muss der Logik der Serie selbst folgen. Homeland hat uns erzählt, dass Abu Nazirs Organisation viel mächtiger ist, als ähnliche Organisationen im “realen” Leben. Aus diesem Grund braucht man keine Zeit vergeuden, um sich nach Abu Nazirs Ankunft Gedanken zu machen. Die Auswirkungen dieses Ankunft sind wichtig und die Frage, die sie aufwirft: Wie viel kann man über einen Menschen wissen, wenn man ihn auf Schritt und Tritt beobachtet? Alles?

Was ist, wenn er eine Rolle spielt? Und wenn diese Rolle ein Teil von ihm selbst ist? Erkennt man dann “das Spielen”? Wir als Zuschauer sehen auch Homeland Episode für Episode und versuchen herauszufinden, was das “Endgame” ist? Wissen wir alles über die Figuren und ihre Rollen? Nicht wirklich. Jeder ist ein Terrorist, bis das Gegenteil bewiesen ist. Das Thema der Überwachung beschäftigt die Menschheit seit langer Zeit, aber man stellt selten die Frage nach der Überwachung als Norm und nicht als Ausnahmesituation. Damit ist die Gesellschaft gemeint, in der Aufnahme und Übermittlung von bewegten Bildern Alltag ist, normal ist. Die Menschen sind sich ständiger Überwachung bewusst. Um zu Homeland zurückzukehren: Wenn Menschen damit rechnen, beobachtet und überwacht zu werden, verraten sie dann ihre wahren Ziele? Natürlich nicht.

Damit sind wir wieder an dem Punkt angelangt, mit dem Homeland so gern arbeitet: Paranoia. Verhandlungsexperten sagen, dass er unnötig ist mit einem paranoiden Menschen Freundschaft schließen zu wollen. Solche Menschen erwarten nie Gutes und versuchen immer herauszufinden, wie das Gegenüber sie über den Tisch ziehen will. Wenn eine Sportmannschaft vor dem Spiel im Stadion einen Kreis bildet, damit die Spieler sich gegenseitig anfeuern, ist der paranoide Mensch im Publikum derjenige, der denkt – die Sportler bilden einen Kreis, um über ihn heimlich zu reden.

Saul, Carrie, Quinn und Estes reden über Brodys Geschichte mit Abu Nazir, aber sie können sich trotz Carries Behauptungen nie wirklich sicher sein, was in Brody vorgeht und was wirklich war. Wir als Zuschauer glauben es zu wissen, aber haben wir nicht auch nur Ausschnitte gesehen?
Darin besteht die Arbeit von Saul und Carrie, nämlich solche einzelne Teile des Puzzels zusammenzustellen, so dass sie einen Sinn ergeben. Hier führt das Puzzeln zur Verhaftung von Roya und ihren Komplizen, aber Abu Nazir bleibt da draußen.

Roya gehörte im Prinzip zu der Reihe an Fragezeichen, was ihre Rolle im ganzen Spiel betrifft. Wie es aussieht, haben sich die Autoren doch dazu entschieden, keine Wendungen und Drehungen für Roya zu benutzen, bis vielleicht auf den kleinen Augenblick der Täuschung während des Verhörs.

Das andere große Fragezeichen ist Quinn gewesen. Und auch in diesem Fall bekommt man Klarheit. Quinn ist ein Profi-Killer, der Brody ausschalten muss, nachdem dieser nicht mehr gebraucht wird. Diese Tatsache bringt mehrere Probleme mit sich, wenn Saul mit Carrie seine Erkenntnisse teilen würde oder sie es von allein herausfindet. Der Versuch ihn umzubringen, könnte Brody wiederum zurück in die Arme von Abu Nazir schicken. Aber will er ihn wirklich zurück oder braucht er ihn nur für seinen Plan? Egal welche Entscheidung Brody trifft, ist er nicht einmal in Carries Armen sicher… Aber, um wieder zu den Anmerkungen vom Anfang des Reviews zurückzukehren, wir wissen nicht wirklich, was passieren wird, obwohl wir aufmerksam betrachten. Dazu lädt uns letztendlich Homeland ein, zu beobachten – Brody, Carrie, Saul, David, Quinn – in dem Versuch herausfinden, was in ihnen vorgeht…

Homeland: I’ll fly away (2×08)

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Ein kleines Kind hat keine Kontrolle über sein Leben. Wann es ist, wann es schläft und generell der ganze Tagesablauf werden von anderen bestimmt. Das Erwachsensein ist mit dem Übernehmen der Kontrolle über das eigene Leben verbunden. Ob man tatsächlich diese hat oder nicht ist im Prinzip irrelevant, denn die Illusion die Kontrolle zu haben reicht, wenn man sie aufrechterhalten kann. Was passiert aber im Falle einer Geiselnahme? Man wird zurück in das Kleinkind-Stadium versetzt. Die Kontrolle geht verloren und wieder sagen einem andere, wann man zu essen und zu schlafen hat. Das eigene Überleben liegt ganz in den Händen anderer.

Aus diesem Grund ist es laut Spezialisten keine Seltenheit, dass die Geisel, wenn sie frei kommt, ein ganz anderer Mensch ist. Es ist so, als würde der Geiselnehmer sein Opfer wie ein kleines Kind erziehen und den Charakter formen. Abu Nazir verbrachte acht Jahre, in welchen er Nicholas Brody zerbrach und wieder neu zusammenstellte. Er gab ihm dann die Freiheit und stellte mit Hilfe der Mission für Brody die Illusion von Kontrolle wieder her. Dann kam Carrie und “brach” Brody erneut. Auch visuell wird das thematisiert und hervorgehoben. In den Flashbacks sehen wir immer Abu Nazir über Brody gebeugt, genauso wie Carrie bei dem Verhör oder in den intimen Momenten zwischen den beiden.

Die Frage ist: Kann sie ihn wieder “ganz” machen? Als einen anderen oder als den “alten” Brody? Natürlich sind wir von serialisierten Erzählungen daran gewöhnt, eine Art Kontrolle über die Geschichte zu empfinden, zu ahnen, wohin sie sich bewegt. Was Homeland geschickt macht, ist diese Kontrolle hin und wieder zu entziehen. Enthüllungen anzubieten, wo man sie nicht erwartet (wie gleich zum Anfang der zweiten Staffel) oder aber keine zu haben, wenn der Zuschauer welche erwartet. Ein solches Vorgehen ist gefährlich und viele Zuschauer kritisieren die zweite Staffelhälfte genau deswegen und wegen ihrer angeblichen Gradlinigkeit. Aber die Gerade ist bei Homeland gebogen, gebrochen, sowie es Carrie und Brody sind.

Gefangen sein inmitten der Freiheit. Homeland erzählt über die Feststellung, wie wenig Kontrolle man trotz Erwachsensein über das eigene Leben hat. Das gilt nicht nur für Brody, der angesichts Abu Nazirs Ankunft und der erneut entflammten Beziehung mit Carrie (und dadurch mit der CIA) buchstäblich emotional zerrissen wird.
Es ist nicht nur die Verschiebung von Identitäten oder der Identitätsverlust, die hier thematisiert werden. Die Frage lautet nicht “Wer bin ich?” sondern “Ist mein Tun mein eigenes?”

Viele haben den Dana-Plot kritisiert, aber anhand dieser Entwicklung macht auf grausame Art und Weise Homeland sein Statement! Als Dana zu der Tochter der überfahrenen Frau geht, erfährt sie, dass die Waldens deren Schweigen schon gekauft haben. Dana ist im Grunde der Moralkompass der Serie, aber ihre Illusionen werden zerstört, als sie vorgeführt bekommt, wie diese Welt funktioniert. Wenn andere die Kontrolle haben, können die eigenen Handlungen noch so sehr reiner Motivation entsprungen sein und trotzdem zu dem “falschen” oder gar kein Ergebnis führen.

Danas Zusammenbruch zeugt nicht nur von dem Verlust der Illusionen, sondern auch von der Erkenntnis, dass ein Mensch eine Geisel sein kann auch wenn sie oder er frei herumlaufen dürfen. Die Kontrolle liegt im Anderen und meistens die Menschen, die die Kontrolle haben, machen das Leben anderer miserabel…

Homeland: The Clearing (2×07)

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The Clearing – Auflösung, Aufklärung, Waldlichtung etc. So lauten die Übersetzungen des Wortes. Welche Auflösung bietet Homeland? Die Positionen sind doch mittlerweile klar bestimmt oder nicht? Erinnern wir uns an Carries Tafel mit all den farbig markierten Anmerkungen und Querverbindungen. Carrie hatte die Auflösung schon damals. Zwar nicht die ganze, aber wenn man ein schmutziges Fenster anfängt abzuwischen, bekommt man Stück für Stück, Wischbewegung für Wischbewegung, Klarheit und Durchblick. Die Frage ist: Was macht man mit dem Dreck? Woran bleibt der Dreck haften?

An dem- bzw. derjenigen, die den Wischlappen in der Hand halten? Homelands Stärke liegt genau darin, zu zeigen, welchen Preis der Versuch nach einem Durchblick erfordert und welche Fehlentscheidungen er nach sich zieht. Denn trotz Auflösung, trotz Klarheit, wird die eigene Perspektive immer verwischt sein, immer subjektiv bleiben. Es gibt genau eine Stelle im Fenster, die den absoluten objektiven Durchblick stört – das Spiegelbild des Betrachters. Aber wer ist eigentlich drin und wer draußen? Schaut Carrie hinein und Brody hinaus oder umgekehrt?

Was beide verbindet, ist der Versuch herauszukommen, sich Durchblick zu verschaffen. Das Ergebnis davon ist die Erkenntnis, dass man/frau ausgenutzt wird. Das ist die Klarheit, die vor allem Brody in dieser Episode bekommt. Ob Abu Nazir oder Walden und sogar Carrie –  Brody ist nur ein Spielzeug in ihren Händen. Es ist teilweise auch diese Erkenntnis, die Brody noch mehr von seiner Familie entfremdet. Sein Leben ist nicht mehr sein eigenes. Die Einsamkeit ist überwältigend und wir sehen ihn, wie er unter dieser Last zusammenzubrechen droht. Carrie bleibt die einzige, mit der Brody eigentlich sein kann. Auch wenn sie ihn auf gewisse Art und Weise auch ausnutzt, muss er sich selbst gestehen, dass er nichts dagegen hat.

Für manche mag die Rückkehr von Aileen unangebracht oder belanglos erscheinen, aber es gibt in meinen Augen zwei wichtige Gründe, warum dieser Auftritt wichtig ist. Der erste betrifft Saul. All die Erinnerungen an Sauls persönliche Probleme mit Mira und an die Opfer, die er für diesen Job gemacht hat, kommen mit dieser Episode wieder hoch. Saul konnte seine Ehe nicht retten und jetzt kann er such Aileen nicht retten. Mandy Patinkins Performance ist beeindruckend. Der zweite Grund, warum Aileens Präsenz wichtig ist, hat mit Brodys gegenwärtiger Situation zu tun. Wir bekommen durch Aileens Schicksal zu sehen, was aus einem Menschen wird, mit dem andere zu Ende “gespielt” haben. Saul verschiebt Aileens Foto (an der Tafel der Abu Nazir-Komplizen) von “alive” to “dead”.

Wenn man einmal mittendrin in diesem Spiel ist, dann gibt es im Grunde keine richtige Entscheidung mehr, es gibt nur “alive” oder “dead”. Um das noch stärker hervorzuheben, benutzt Homeland den Nebenplot um Dana. Als Brody sich entscheidet das Richtige zu tun und mit ihr zur Polizei geht, ist es ausgerechnet Carrie diejenige, die ihn davon abhält. Es gibt für Brody nicht mehr richtig und falsch. Er hat nur auszuführen, was ihm andere befehlen. Das Traurige daran – Es ist egal von wo und von wem die Befehle kommen. Das Ergebnis ist immer das Gleiche…

Homeland: A Gettysburg Address (2×06)

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Wir haben schon darüber gesprochen, wie die Plots um Mikes Untersuchung und den Unfall mit Finn und Dana im Moment ziemlich im Schatten stehen und keine wirkliche Richtung aufweisen. Aber um eine Serie wie Homeland zu erzählen, müssen gewisse Sachen für eine Weile den Zuschauer sich wundern lassen, wohin sie führen. Umso stärker dann der Effekt, wenn sich die Teile des Ganzen zusammenfügen. Im Grunde ist es so, dass sowohl Jessica, als auch Mike und Dana in Besitz von unterschiedlichen kleinen Teilen der Wahrheit über Brody sind.

Wenn sie alles kombinieren würden, würde es eng für Brody werden. Die Frage ist wann und wo die Autoren die Brücken bauen? A Gettysburg Address scheint nach der intensiven letzten Episode etwas zerfahren, aber sie legt die Grundsteine für die letzten Episoden dieser Staffel. Von den beiden Nebenplots ist Mikes nach wie vor am wenigsten ergiebig und schlüssig. Er befindet sich auf dem richtigen Weg, aber sein Eintreffen dort ist mehr oder weniger zufällig. Letztendlich zieht er Schlussfolgerungen aus wenig Beweisen, die auf so gut wie alles hindeuten könnten.

Aber verhielt sich Carrie in der ersten Staffel anders? Mike bekommt hier die klare Ansage seine Nachforschungen einzustellen und man kann gespannt sein, nicht ob er sich daran halten wird, sondern wie er sich daran nicht halten wird? Danas Plot ist wiederum eine Art Spiegelung der Ereignisse um ihren Vater. Genauso wie Brody selbst wird jetzt auch Dana von einem Mitglied der Vizepräsidenten-Familie in eine unerträgliche Lage gebracht. Sowohl Brody als auch Dana sind mit Ungerechtigkeit konfrontiert und verspüren Handlungsbedarf. Und auch auf visueller Ebene wird das Thema “Spiegelung” unterstrichen. Den ersten Kuss zwischen Dana und Finn konnten wir nur als Spiegelung sehen und jetzt als Brody sie zur Schule fährt, betrachtet er und wir mit ihm die beiden im Rückspiegel.

Und zum Ende hin wurden wir erneut mit einer Überraschung konfrontiert, denn wer hat diesen Ablauf in Gettysburg erwartet? Quinns Team wird niedergemetzelt und den Angriff führt genau der Mann an, den am Anfang der Episode Carrie & Co. aus den Augen verloren. Ob Quinn überlebt, werden wir sehen. Aber die Szene beweist nicht nur, dass Abu Nazir einen großen Anschlag geplant hat, sondern auch dass er die Leute hat, um alles durchzuführen.
Am Ende bricht Carrie in Brodys Armen zusammen. Aus Wut, darüber, was passiert ist oder aus Erleichterung, dass Brody vermutlich nichts damit zu tun hatte? Vielleicht beides. Sowohl Brody als auch Carrie sind in einer Möbiusschleife gefangen und keiner von beiden kann ankommen…

Homeland ist nach wie vor die Inszenierung einer unmöglichen Heimkehr.

Homeland: Q&A (2×05)

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Wenn man ein Beispiel dafür braucht, warum Claire Danes und Damian Lewis die Emmy-Auszeichnung bekommen haben, dann kann man sofort auf Q&A hinweisen. Natürlich bezieht sich der Titel auf das Verhör von Brody durch Quinn und anschließend Carrie, aber letztendlich weiß man den Titel erst dann zu schätzen, wenn man alles gesehen hat. Denn Frage und Antwort heißt meistens eine Art Dialog führen, miteinander reden. Nur das ist nicht was Carrie und Brody hier ein Großteil der Zeit machen – jedenfalls nicht verbal. Die Inszenierung von Brodys Zusammenbruch kann man einfach als großartig bezeichnen.

Nachdem er von der CIA mehr oder weniger entführt wird, weil Carrie glaubt, dass er hinter ihrer Undercover-Rolle gekommen ist, findet sich Brody in einem Keller wieder vor. Aber das ist kein neuer Zustand für ihn. Nach dem Trauma seiner Gefangenschaft kann ihn kaum etwas mehr erschüttern. Aus diesem Grund beginnt die Auseinandersetzung aka das Verhör auf dem gleichen Level, wenn nicht sogar mit einem Brody, der sich im Vorteil glaubt, der glaubt, sich mit Lügen wieder herauswinden zu können. So treibt er auch Quinn in den Wahnsinn, aber Quinns Ausraster und sein Angriff mit dem Messer sind nur inszenierte Vorstufe zu dem tatsächlichen Spiel und dieses findet zwischen Carrie und Brody statt, oder besser gesagt – zwischen uns und Brody statt.

Dank der Kameraposition und der sich daraus ergebenden Inszenierung befinden wir uns in Carries Haut, wir sitzen Brody gegenüber an diesem Tisch und reden auf ihn ein. Das funktioniert nur deshalb, weil wir Carrie durch all die Tiefen und jetzt Höhen erlebt haben. Und hier geschieht es – Carrie hält im Grunde ein Monolog. Sie redet auf Brody ein und seine Antworten bestehen nur aus physischen Reaktionen. Man kann sagen, dass Carrie dasselbe mit Brody macht, was Quinn vorhin tat. Nur das Messer ist jetzt ein emotionales. Sie bohrt immer tiefer und tiefer Richtung Brodys Herzen und Brody wird immer kleiner im Bild.

Er kann die grade Haltung nicht mehr bewahren und rutsch buchstäblich im Bild herunter. Auch sein Gesicht ist verzerrt, voller Schmerz. Damian Lewis’ Performance ist mehr als großartig, da er uns nur mit seiner Körperhaltung und seinem Gesichtsausdruck erfahren lässt, was er gerade denkt und wie er sich fühlt. Was Carrie macht, ist genau die Augenblicke anzusprechen, die sich auch bei Brody im Gedächtnis festgesetzt haben aufgrund der starken Emotion, mit der sie verbunden sind. Es sind die Momente mit Isa und die mit Carrie selbst. Sie vermischt beides und die emotionale Bombe, die entsteht, jagt die Mauer aus Lügen in die Luft.

Was Homeland mit dieser Episode erreicht, ist nicht nur Brody und Carrie wieder einander näher zu bringen, sondern auch die Machtpositionen zu vertauschen. Er erklärt sich bereit für die CIA zu arbeiten, um Abu Nazirs Angriff auf Amerika zu verhindern, aber seine Position ist keine machtvolle. Brody ist als Doppelagent ein Werkzeug in den Händen aller Beteiligten. Die Frage ist: Wie lange kann es gut gehen? Wie lange dauert es, bis Brody entscheidet, was er wirklich will? Wenn man an einer solchen großartigen Episode Kritik üben will, dann höchstens wegen der Nebenhandlungen um Mikes Nachforschungen und den Ausflug, bei dem Dana und Finn Fahrerflucht begehen. Das alles erscheint hier auf der Folie der Carrie-Brody-Szenen wirklich nebensächlich, aber die Autoren wissen, was sie tun – darin kann man fest überzeugt sein.

Zu Q&A passt perfekt das Ende als die Credits laufen und falls ich mich nicht täusche das Jazz-Thema aus dem Vorspann etwas abgewandt gespielt wird. Die Klaviertöne ergießen sich, wie die Tränen in Brodys Augen –  ein melancholisch-trauriges Besingen der Dekonstruktion des Anderen.

Homeland: New Car Smell (2×04)

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Homeland ist wie eine Jazz-Komposition, worauf auch die Serie selbst immer angespielt hat – der Vorspann, Carries Jazz-Vorliebe. Mit diesem Vergleich meine ich die Drehungen und Wendungen, die die Erzählung nimmt. Nach diesen vier Episoden ist man sich gar nicht mehr sicher, wohin es als Nächstes geht. Man erkennt schon die Grundmelodie, aber wie um sie herum improvisiert wird, wie man sich davon entfernt und dann doch auf überraschende Art zurückkehrt, ist faszinierend. Die einzelnen Teile der Komposition sind uns bekannt, aber wir wissen nicht in welcher Reihenfolge sie gespielt werden. Ich kann es nur wiederholen – die Erzählung/die Melodie steckt schon in dem Vorspann. Carrie und Brody werden von Labyrinthwänden getrennt.

Aber diese Wände verschieben sich, lassen doch die Möglichkeit zu, einen Blick auf den anderen zu werfen auch wenn es nur ein Spalt ist, der die Verbindung ermöglicht. Aus diesem Grund will ich mit der in meinen Augen schönsten Szene dieser Episode anfangen, mit Carries und Brodys Begegnung in dem CIA-Gebäude. Nur in dieser kleinen Inszenierung ist im Grunde die Essenz der Erzählung enthalten. Beide schauen aufeinander durch die Lücken, die es zwischen den Wänden (verziert mit Buchstaben und Ziffern) gibt.

Ich habe am Ende des letzten Reviews gesagt, dass Homeland wieder von vorn beginnt (zwar im veränderten Kontext aber trotzdem) – und hier haben wir eine Szene, in der die beiden “heimliche”, unsichere Blicke aufeinander werfen. Um aus dem Labyrinth zu kommen, müssen sie den Weg zusammen gehen. Die Schönheit liegt darin, dass zwischen ihnen immer neue Wände auftauchen oder aber die beiden selbst diese errichten. Das Spiel geht hier weiter. Nachdem Saul auch Estes mit Brodys Aufnahmen konfrontiert, entscheiden sich die beiden inoffiziell eine Einheit zu gründe, die Brody beschattet und seine Kontakte herauszufinden versucht, bevor man ihn verhaftet.

Aber Carrie ist nicht diejenige, die die Führung übernimmt, sondern ein mysteriöser CIA-Analytiker namens Quinn. Ich bin mir nicht sicher, ob er eine neuer “love interest” für Carrie werden soll oder sich was Anderes hinter der Einführung dieser neuen Figur verbirgt. Er und Carrie haben den einen oder anderen verbalen Austausch, aber es ist noch zu früh zu urteilen, welche Funktion er erfüllen wird – Hindernis oder Helfer. Zurück zu Carrie und dem Mann, mit dem sie eine Obsession entwickelte und in den sie verliebt war oder … noch ist? Als Brody von Jessica aus dem Haus geworfen wird, geht er in ein Hotel und … ruft Carrie an. Eigentlich will er wissen, was sie weiß und sie umgekehrt dasselbe, aber beide wollen außerdem einander einfach sehen.

Die Szenen an der Bar erinnern uns daran, warum beide Schauspieler den Emmy für ihre Performance bekamen. Gleichzeitig mit dem Tanz der beiden werden wir Zeugen eines anderen Tanzes zwischen Dana und Finn. Großartig sind die Aufnahmen, als es zu dem ersten Kuss kommt und wir nur die Spiegelungen der beiden sehen und als Hintergrund die komplette nächtliche Stadt.
Während die beiden zusammen im Bild zu sehen sind, zeigt die Kamera Carrie und Brody ab einen gewissen Zeitpunkt ihres Gesprächs nur allein. Beide sind mit ihren Gedanken darüber beschäftigt, isoliert darin.

Carrie denkt, dass Brody falsches Spiel gespürt hat und entscheidet sich trotz der Einwände von Saul und Quinn für einen heftigen Schritt. Sie geht in Brodys Zimmer und ruft Verstärkung, die Brody dann festnimmt. Brody sagt, dass er sie wirklich gemocht hat und sie entgegnet: “I loved you!”
Als er mit einem schwarzen Beutel über dem Kopf abgeführt wird, bleiben wir mit Carrie im Zimmer und mit einem Gesichtsausdruck, der genauso wie in “The Smile” die Achterbahn der Gefühle in sich enthält. Was kommt als Nächstes?

Homeland: State Of Independence (2×03)

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Im Review zur zweiten Episode sprachen wir darüber, wie Homeland mit den Sehgewohnheiten und den Erwartungen der Zuschauer spielt. Damit sorgt man nicht nur für Überraschungen, sondern man macht auch ein Statement, dass Homeland sich als eine besondere Serie sieht. Es wird uns vor Augen geführt, wie die Behörden am Flughafen in Beirut Saul die Aufnahmen mit Brody weggenommen werden. Wieder der alte Verzögerungs-Trick? Man nimmt das einzige solide Beweisstück weg und ab sofort glaubt auch Saul keiner? Nein, Saul hat den echten Chip versteckt und fliegt nach Hause, um die Bombe explodieren zu lassen. Die Frage ist nur, wen er einweihen kann und einweihen wird?

Die einzige Kritik, die man vielleicht an der Episode üben kann, betrifft den etwas bemühten Plot um Brody und den Schneider, der buchstäblich das tapfere Schneiderlein spielen möchte und sein Leben verliert. Vielleicht ergeben sich die gemischten Gefühle aus dem Vergleich mit Carries Plot. Eigentlich sind die Erzählungen um Brody und Carrie die gleichen – sie führen zu einer Bruchlandung. Aber während es bei Brody das Problem vorwiegend extern ist, handelt sich in Carries Fall um einen internen Konflikt.

Carrie hadert mit sich wegen der neuen-alten Situation, in der sie sich befindet. Sie kehrt zu ihren ehemaligen Kollegen zurück und diese Rückkehr geht schief, während Brody den Schneider wieder einzufangen versucht. Aber die Autoren schaffen es Brodys Situation geschickt mit der Jessica-Problematik zu verknüpfen. Die Episode beginnt mit einer intimen Szene zwischen Brody und Jessica, nur um mit ihrem Ultimatum zu enden – entweder die Wahrheit oder Brody kann die Koffer packen. Der Anfang der Episode ist für Carrie auch voller Hoffnung, aber alles endet damit, dass sie sich fast das Leben nimmt.

Zunächst wird sie durch Estes mit der Wahrheit konfrontiert, dass sie nach wie vor nicht an den Ermittlungen gegen Abu Nazir teilnehmen darf und schon gar nicht wieder eingestellt werden kann.  Sie versucht trotzdem ihr Leben in die Hand zu nehmen und teilt ihrem Vater mit, dass sie in ihre Wohnung zurückkehrt. An diesem Punkt hat man das Gefühl, dass Homeland zu dem eigenen Anfang zurückkehrt. Die Szene in Carries Wohnung, als sie allein ist und sich fertig macht, um auszugehen, erinnert stark an diejenige aus einer der allersten Episoden der Serie. Wenn ich mich nicht täusche, trägt Carrie auch dieselben Sachen.

Dieses Mal geht aber Carrie nicht aus. Etwas ist in ihrem Leben anders geworden bzw. man weigert sich ihr das Leben zu geben, das sie will und sie kann kein anderes führen. Dann sehen wir Carrie zu, wie sie einen Selbstmordversuch unternimmt, nur um sich dann doch anders zu entscheiden. Kurz darauf trifft Saul ein mit der ultimativen Rettung. Er zeigt Carrie Brodys Aufnahmen, der Kreis schließt sich und Homeland … fängt von vorn an.

Homeland: Beirut is Back (2×02)

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Wenn Autoren ihre Figuren in eine Ecke manövrieren, haben sie meistens einen Plan, wie sie sie wieder herausholen. Dieser Plan ist dann sehr effektiv, wenn wir als Zuschauer denken, ihn erkannt zu haben, aber er sich als etwas Anderes entpuppt. Das Finale der ersten Staffel legte den Grundstein für einen der größten Wendepunkte der bisherigen Homeland-Geschichte, als wir Carrie in Behandlung sahen und mitbekamen, welche Nebenwirkungen diese haben wird. Ihr Kurzzeitgedächtnis würde darunter leiden. In unseren Augen hieß das, Carrie würde den Namen Issa vergessen. Unsere Seherfahrung lehrt uns, dass an einem Höhepunkt, sprich Staffelmitte oder eine Episode vor dem nächsten Finale, diese Erinnerungen auf irgendeine Art und Weise zurückkommen werden und damit die große Enthüllung.

Aber erfreulicherweise haben die Homeland-Autoren einen viel besseren Plan. Wie wäre es, wenn schon in der zweiten Episode die Wahrheit über Brody ans Tageslicht kommt? Wer sich gefragt hat, wie Carrie wieder für die CIA arbeiten könnte, bekommt hier die ultimative Antwort: Wenn ihre Vorgesetzten erfahren, dass sie die ganze Zeit Recht hatte und das Misstrauen sie in diese schwere Krise beförderte. Wir können das schöne Bild aus dem Vorspann der Serie nehmen, um Carries Reise zu illustrieren. Dort sieht man sie und Brody im Labyrinth stehen. Dieses Bild ist nicht nur eine schöne Beschreibung von Homelands Erzählstruktur, sondern auch von der Reise der beiden – zu ihrem Ziel, zu sich selbst, zueinander…

Ja, sie finden einander im Labyrinth, aber nur für einen Augenblick, da sich Brody entschied den Weg hinaus allein zu suchen. Das warf Carrie in die tiefste Ecke des Labyrinths zurück. Aber nur um sie in der ersten Episode dieser zweiten Staffel mit einem Lächeln auf den Lippen wieder auf den Weg hinaus zu zeigen. Ich habe über dieses Lächeln als eine Mischung aus Freude und schmerzvoller Grimasse gesprochen. Wo kommt der Schmerz her? Von dem Wissen über sich selbst und derjenigen Erkenntnis, dass sie ohne Brody den Weg nicht gehen kann. Diese Episode bringt sie wieder zusammen, aber ohne direkten Kontakt.

Die Verbindung stellen wir her, in dem uns die Autoren geschickt mit beiden fühlen lassen, obwohl sie entgegengesetzte Ziele verfolgen. Wir  fiebern mit Carrie mit, dass alle endlich verstehen, wie gut sie in ihrem Job ist und dass sie Recht hatte Fatima zu vertrauen. Auf der anderen Seite stecken wir in Brodys Schuhen, der Abu Nazir vom Pentagon aus zu warnen versucht. In diesen Momenten demonstriert Homeland, dass sie nicht nur eine Charakterstudie ist, sondern auch ein spannender Thriller. Im Grunde haben sowohl Brody als auch Carrie Erfolg und gleichzeitig nicht. Abu Nazir entwischt, aber Carrie behielt Recht. Brody rettet Nazir, aber gerät damit immer tiefer in das Labyrinth der Lügen. Er ist derjenige, der jetzt verloren ist.

Die Unausweichlichkeit steht Brody im Gesicht geschrieben. Sein Geheimnis wird nicht lange eines sein. In einer rasanten Action-Sequenz findet Carrie unbeschadet den Weg aus dem Labyrinth der Beirut-Häuser mit einer Tasche in der Hand. Sie riskiert alles, um Informationen aus der Wohnung von Fatimas Mann zu sichern. Was sie noch nicht weiß ist, wie nah sie dadurch Brody wieder gekommen ist. Saul findet am Ende in der Tasche Brodys Aufnahme und der Knoten zieht sich zu…