Mit diesem letzten Review über die erste „Terriers“-Season werde ich versuchen, es der Serie gleich zu tun. Anstatt groß auszuholen und zu erzählen, was alles in „Terriers“ geschah, sei hier nur Folgendes gesagt: Ich hoffe, dass die dreizehn wundervollen Stunden Fernsehen, die uns die FX-Serie geschenkt hat, nicht schon die letzten waren! Ich weiß, es klingt ein bisschen nach Abschied – aber, let us face the facts: ausgehend von seinen Quoten hat „Terriers“ eine „life expectancy somewhere between a fly and a fly with a heart condition.“
Die „Terriers“-Autoren scheinen ihre beiden Hauptfiguren Hank (Donal Logue) und Britt (Michael Raymond-James) die Lebenserwartungen der Serie selbst kommentieren zu lassen. Life imitates art – oder umgekehrt? Auch in seinem ersten Staffelfinale verzichtet „Terriers“ auf allzu große Würfe, auf Protagonisten und Ereignisse „larger than life“.
Die Serie bleibt eine Erzählung über menschliche Unzulänglichkeiten, über Freundschaft und über die witzig-traurigen Spielchen, die das Leben mit uns treibt. Sie kultiviert ihre Mischung aus liebevollem Pathos und ergreifenden Szenen: Hanks Abschied von Britt und Gretchen steht neben kleinen humorvollen Einlagen wie Stephs Schachspiel gegen sich selbst und Zeitlins Verhör durch Britt und Hank mit:
Zeitlin: „I nodded!“
Britt: „I know. That was just on general principle.“
Dem gegenüber rührt uns dann Gretchens Besuch bei Hank in Untersuchungshaft.
Es kommt meiner Meinung nach nicht überraschend, dass sich auf der Bösewicht-Seite alles wie eine lange Befehlskette erweist. Es gibt immer einen Mann hinter dem Mann. Außerdem haben die Widersacher von Hank und Britt auch ihre Macken: sie machen Fehler, sie sind nicht perfekt.
In „Terriers“’ Welt ist nichts perfekt. Die Serie schafft es, über die komplette Staffel einen ironischen Unterton, einen gewissen Skeptizismus beizubehalten, ohne wirklich zynisch oder bitter zu werden. „Terriers“ behandelt seine Welt liebevoll. Hank und Britt sind, wie sie sind, und stehen dazu – ganz gleich, welche Ereignisse sie heimsuchen. Britt vergibt also Katie und will freiwillig ins Gefängnis. Er verzichtet auf die Wahrheit durch den Vaterschaftstest: er möchte der Vater des Babys sein.
In diesem Finale sehen wir so gut wie alle Figuren, die wir bisher kennen gelernt haben. Auch dadurch kommt Abschiedsstimmung auf.
In welche Richtung geht es mit der Serie? Am Ende stehen Hank und Britt an der Ampel; Hank fragt Britt, ob er geradeaus Richtung Gefängnis fahren soll oder abbiegen Richtung Mexiko. Wir bekommen keine Antwort, denn es wird ein Schnitt gesetzt – und der Abspann läuft.
Über „Terriers“ kann man eine Menge schreiben. Aber, wie gesagt: diesmal halte ich es lakonisch, so wie die Serie selbst gewesen ist. Großartiges Fernsehen, das leider nicht weiter gefhührt werden durfte!